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Landeswettbewerb Bremen "Ich schaue jeden Abend Nachrichten von Logo"

Vier Schüler-Redaktionen erhielten am Montag Preise für ihre Zeitungen und Videos. Sie befassten sich mit dem Ukraine-Krieg, Künstlicher Intelligenz und psychischer Belastung und erzählten so von ihrem Alltag.
20.02.2024, 19:43 Uhr
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Von Karolina Benedyk

Der Preis des Landeswettbewerbs für Medienprodukte soll vermitteln: Kinder und Jugendliche haben etwas zu sagen und finden Worte dafür, sagte Bremens Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp. Bei der Preisverleihung am Montag sind vier von Schülern erstellte Medienprodukte ausgezeichnet worden. Das sind vier Schülergruppen, die zeigen, dass Kinder und Jugendliche Probleme sehen, sie benennen und sagen: „Wir sind die, um die es geht, und unsere Meinung ist wichtig“, sagte Aulepp.

Im historischen Hörsaal des Schulmuseums Bremen saßen Schülerinnen und Schüler der Grundschule an der Lessingstraße, des Schulzentrums Blumenthal, der Schule am Leher Markt in Bremerhaven und des Gymnasiums Horn in den hölzernen Bänken – die Preisträger des Wettbewerbs.

Beiträge über psychische Belastung und Hilfsangebote

In ihren Beiträgen schrieben sie über Mobbing, psychische Belastung im Schulalltag oder machten auf Hilfsangebote und Berufsfelder wie die Heilerziehungspflege aufmerksam. Bildungssenatorin Aulepp betonte: „Ihr seid der Nachwuchs in Redaktionen und auch der Ansporn für weitere Schülerinnen und Schüler, in eure Fußstapfen zu treten.“

Den Hauptpreis erhielt die Schülerzeitung „Superlessing“ von der Grundschule an der Lessingstraße. Joerg Helge Wagner, Laudator und Redakteur des WESER-KURIER, betonte, dass die Viertklässler „nicht nur toll schreiben und gute Bilder erzeugen, sondern auch Mut haben, Interviews zu führen und sich spannender Themen anzunehmen“. Ihr Mut trug Früchte, wie Wagner sagte. Er hob die Geschichte über Sabrina, eine Rettungssanitäterin, hervor, die erzählte, wie eine Vogelspinne während eines Einsatzes an ihrem Arm hochgelaufen sei. Der Funken „Journalistenglück“ führte dazu, dass „eine tolle Geschichte entstand, die Spaß beim Lesen macht“, sagte Wagner.

Die Schülerzeitungen gäben preis, „wie vielfältig informiert und interessiert die Schülerinnen und Schüler sind“, sagte Wagner. Die Jung-Reporterin Emilia schreibt, seit sie sich erinnern kann. „Seit ich von der Schülerzeitung weiß, will ich da mitmachen“, sagt sie. Für die Zeitung schrieb sie eine Geschichte über einen Ponyhof, ging aber auch ernstere Themen an. „Es gefällt mir besonders, dass keiner uns ein Thema vorgibt und ich über Nachrichten schreiben kann, die wichtig sind. Ich schaue jeden Abend Nachrichten von Logo.“ Besonders bedrücke sie der Krieg in der Ukraine: „Ich finde es ganz schlimm, was da passiert. Deshalb habe ich meine Freundin für die Schülerzeitung interviewt. Sie ist aus der Ukraine gekommen. Wenn ich so etwas sehe, dann weiß ich wieder, wie wichtig berichten ist“, sagt die Viertklässlerin.

In ihren Werken interviewten die Jung-Reporterinnen und Reporter ihre Protagonisten. Sie schrieben über den Einfluss Künstlicher Intelligenz auf ihren Schulalltag oder berichteten über das, was sie beschäftigt. „Das alles fördert wichtige Kompetenzen“, sagte der Landeskoordinator des Wettbewerbs Karsten Krüger, „ganz anders als es der Lehrplan kann.“

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