Zu wenig Personal, zu wenig Räume, steigende Arbeitsbelastung: Die Probleme, die Lehrerinnen und Lehrer am Mittwoch auf dem Marktplatz schilderten, klingen ähnlich. Mal ist die eigentlich vorgesehene Doppelbesetzung mit einem Sonderpädagogen nicht möglich, mal reichen die räumlichen Kapazitäten der Schulen für den Ganztagsbetrieb nicht aus. Dagegen müsse die Bildungsbehörde etwas unternehmen, fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die zu einer eher ungewöhnlichen Aktion unter dem Titel "Wir drehen am Rad" aufgerufen hatte.
Die Anwesenden konnten an einem umfunktionierten Glücksrad drehen, auf dem die GEW nach eigenen Angaben leere Versprechungen aus der Politik zusammengefasst hatte. Die Aktion sollte die etwa 50 Beschäftigten, die sich auf dem Marktplatz versammelt hatten, dazu ermutigen, von eigenen Erfahrungen aus dem Schulalltag zu berichten. Anschließend zogen sie zur Personalversammlung in den Schlachthof. Ihre Forderungen erstrecken sich von der Stundenreduzierung über den Abbau von Dokumentationspflichten bis hin zur besseren Ausstattung von Ganztagsschulen.
„45 Millionen Euro Mal eben im Nachklapp für die Jacobs University, aber für die öffentliche Bildung fehlen Mittel und Personal", kritisierte GEW-Sprecher Christian Gloede. Körperliche Zusammenbrüche würden zunehmend in Kauf genommen. Gerade junge Fachkräfte könnten aufgrund der Rahmenbedingungen kaum Familie und Beruf miteinander vereinbaren und blieben daher bei Teilzeitarbeit.