Brut- und Setzzeit Hunde müssen in Bremen ab heute an die Leine

Leinenpflicht in der Brut- und Setzzeit

In Bremen beginnt am 15. März wieder die Brut- und Setzzeit und dauert bis einschließlich 15. Juli. Während dieser Zeit brüten Vögel ihre Eier aus, Wildtiere bringen ihre Säuglinge zur Welt und ziehen ihren Nachwuchs auf. Vertreibt ein stöbernder Hund beispielsweise brütende Vögel, so kann das Gelege auskühlen. Auch der Hundegeruch an einem Jungtier kann dazu führen, dass die erwachsenen Tiere durch den fremden Geruch irritiert werden und ihren Nachwuchs verstoßen. Damit die Wildtiere nicht gestört und die Jungtiere verletzt oder getötet werden, gilt während der Brut- und Setzzeit strikte Leinenpflicht für Hunde.

Nach § 7(2) des Bremischen Feldordnungsgesetzes handelt ordnungswidrig, wer "in der Zeit vom 15. März bis zum 15. Juli (Brut- und Setzzeit) Hunde unangeleint in der freien Landschaft, insbesondere auf Äckern, Wiesen, Weiden, Heiden, Moor- und Ödflächen, in größeren Baumbeständen sowie auf Deichen außerhalb des bebauten Stadtgebietes führt."

Die freie Landschaft besteht aus Wald-, Acker- und Grünlandflächen inklusive dazugehöriger Wege und Gewässer.

Leinenpflicht in der Brut- und Setzzeit

In Niedersachsen müssen Hunde erst ab dem 1. April angeleint werden. Einen pauschalen Leinenzwang in der Brut- und Setzzeit gibt es in Deutschland nicht, jede Kommune handhabt den Umgang anders. In Hannover beispielsweise besteht kein grundsätzlicher Leinenzwang, jedoch müssen Hunde in bestimmten Bereichen angeleint werden.

Der Leinenzwang gilt nicht für Hunde, die im Rahmen der befugten Jagdausübung geführt werden sowie für Diensthunde der Polizei, anderer Behörden oder Begleithunde.

Leinenpflicht in der Bremer Natur

Auch außerhalb der Brut- und Setzzeit gilt die Leinenpflicht ohne Ausnahmen in allen Bremer Natur- und Landschaftsschutzgebieten sowie in abgegrenzten Park-, Garten- und Grünanlagen, die der Allgemeinheit zugänglich sind. In allen Schutzgebieten in der Stadt Bremerhaven ist es ganzjährig verboten, Hunde unangeleint zu führen.

Hunde auf Spiel- und Liegewiesen

Auch auf den Bremer Spiel- und Liegewiesen sind Hunde in der Zeit vom 1. April bis einschließlich 20. September verboten.

Hunde auf Spielplätzen

Zu jeder Zeit sind Hunde auf Spielplätzen in Bremen verboten. Dabei geht es zum einen darum, dass die dort spielenden Kinder keine Angst haben sollen. Ein weiterer Grund ist die Instandhaltung des Spielplatzes. Denn Hundebissspuren in Schaukeln und Seilbahnen sind nicht schön und im Zweifel gar ein Sicherheitsproblem. Das, sowie natürlich auch fäkale Hinterlassenschaften von Vierbeinern in Sandkisten und den Grünanlagen sollen durch das Verbot verhindert werden.

Leinenpflicht im Stadtbereich

Ganzjährig gilt die Leinenpflicht in stark besuchten Stadtbereichen. So müssen die Vierbeiner in der Innenstadt, in Fußgängerzonen, in Geschäften und Einkaufszentren und in öffentlichen Verkehrsmitteln stets angeleint sein.

Was tun mit verletzten Wildtieren?

Was tun, wenn man einen verletzten Igel, Fuchs oder Reiher findet oder ein Jungtier alleine und hilflos wirkt? Zunächst könnte ein örtlicher Tierschutzverein, wie den Bremer Tierschutzverein oder den Tierschutz Bremerhaven, helfen. In Bremen gibt es außerdem die Kleintierklinik Bremen, der eng mit dem Tierschutzverein zusammenarbeitet und daher auch verletzte oder kranke Fundtiere behandelt. Auch der Nabu hat eine Übersicht über Pflege- und Auffangstationen für Vögel und Säugetiere.

Leinenpflicht

In Bremen gilt die Leinenpflicht in öffentlichen Park, Garten- und Grünanlagen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, wo Hunde ohne Leine geführt werden können. Beispielsweise gibt es in Sebaldsbrück am Rande des Carl-Goerdeler-Parks sowie in den Neustadtswallanlagen neben dem Neustadtsbahnhof zwei umzäunte Flächen, auf denen Hundehalter ihre Vierbeiner ganzjährig legal frei laufen lassen können. Auf dem Weserdeich im stadtbremischen Überseehafengebiet Bremerhaven von der Stadtgrenze Bremerhavens bis zur Kaiserschleuse sind Hunde in der Zeit vom 1. April bis 30. September angeleint zu führen.

Achtung: Hundesteuer!

Die Anschaffung eines Hundes bringt viel Spaß, aber auch Verpflichtungen, die man beachten muss, mit sich. So muss jeder Hundebesitzer die sogenannte Hundesteuer im Kopf haben. Ab dem dritten Lebensmonat des Hundes ist diese verpflichtend zu zahlen. In 2020 ist die Steuer bis zum 15. Januar 2020 zu überweisen. Die Anmeldung der Hundesteuer erfolgt über die Stadt und ist von Bundesland und teilweise von Gemeinden unterschiedlich geregelt. In Bremen müssen Hundebesitzer eine Steuer von 150 Euro pro Jahr bezahlen.

Beschriftung des Hundehalsbandes

Hunde sollten immer ein Halsband tragen, auf dem die Kontaktdaten des Hundebesitzers zu finden sind. Für den Fall, dass der Hund wegläuft, sollten Name und Anschrift des Besitzers, sowie der Rufname des Hundes auf dem Band zu finden sein.

Vor allem aber muss am Halsband die Hundemarke (Steuermarke) angebracht werden. Optional melden Besitzer ihren Hund auch bei Tasso an, deren Marke dann ebenfalls an das Halsband kommt. 2015 wurde Tasso als größtes Haustierzentralregister in Europa und als Tierschutzorganisation anerkannt. Die Organisation kümmert sich um die Rückvermittlung von entlaufenden Tieren.

Die Hundehaftpflicht

Wie es für alle Bereiche heutzutage Versicherungen gibt, exisitiert auch eine sogenannte Hundehaftpflichtversicherung. Diese ist größtenteils freiwillig abzuschließen, doch gibt das Bremer Hundegesetz für einige Vierbeiner eine Pflicht dieser Versicherung vor. Davon betroffen sind Kampfhunde und Hunde, die als gefährlich eingestuft werden.

Hundekotbeseitigung

Jeder Hundebesitzer muss dafür sorgen, dass Gehwege und öffentliche Anlagen nicht durch seinen Hund verschmutzt werden. Der Hundekot ist immer zu beseitigen. Es kann sogar bei Verstoß ein Bußgeld verhängt werden.

Hundeerziehung

Einen Hund richtig zu erziehen und führen zu können, ist nicht ganz einfach. Trotzdem liegt es in der Verantwortung jedes Hundebesitzers seinen Vierbeiner so zu führen, dass er niemanden anbellt, anspringt oder beunruhigt. Hier gibt es eine Übersicht von Hundeschulen in Bremen und umzu.

Hundeerziehung

Der Hund darf nicht durch Geräusche, Gerüche oder auf andere Weise andere Personen beeinträchtigen.

Stabilität des Hundehalters

Auch der Hundehalter muss psychisch in der Lage sein, seinen Hund so zu führen, dass er keine Belästigung oder Gefahr für andere Personen oder Tiere darstellt. Dazu bedarf es einer konsequenten Erziehung.

Hundekenntnis

Generell sollten Hunde nur von Menschen geführt werden, die über eine ausreichende Kenntnis von Hunden verfügen. In Niedersachsen müssen Hundehalter inzwischen sogar ihre Sachkunde nachweisen. Wer sich nach dem 1. Juli 2011 erstmals einen Hund angeschafft hat, muss eine theoretische und eine praktische Prüfung ablegen. Dadurch setzt man auf die Schulung des Halters und verzichtet auf pauschale Rasselisten.

Angemessene Haltung

Hundebesitzer von Kampfhunden oder anderen gefährlichen Hunden müssen bestimmten Regeln Folge leisten. So muss der Hundehalter darauf achten, dass sein Hund verhaltensgerecht und sicher vor anderen untergebracht ist. Nach dem Gesetz sind alle Hunde gefährlich, die eine übersteigerte Kampfbereitschaft, Angriffslust und Schärfe besitzen oder einen Menschen oder ein Tier gebissen haben.

"Warnung vor dem Hunde"

In Bremen gilt: Wer einen sogenannten Kampfhund besitzt, muss Extraregeln folgen. Wer einen Listenhund hält, muss dies in Form eines Warnschildes vor seinem Eigenheim kenntlich machen.

Listenhunde

Die Definition sogenannter Listenhunde ist in Deutschland Ländersache und wird nicht von Tierschutzorganisationen und Züchtern festgelegt. Als Listenhunde gelten Hunde, die per Gesetz als gefährlich oder potenziell gefährlich eingestuft werden. Hier eine Übersicht der Bremer Listenhunde.

Kampfhundverbot in Bremen

Das Land Bremen hat eine der strengsten Hundeverordnungen in Deutschland, die einige Hunderassen als gefährlich kategorisiert. Rassen wie der Pit-Bull-Terrier, Bullterrier, American-Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier sowie Kreuzungen dieser mit anderen Hunderassen sind in Bremen verboten. Auch der Zuzug aus einem anderen Bundesland ist verboten. Die Haltung von Hunden der oben aufgeführten Rassen ist nur ausnahmsweise möglich, wenn der Hund aus einem bremischen Tierheim übernommen wird. Ausnahmeregelungen, wie beispielsweise bei der Durchreise, existieren aber.

Die Maulkorbpflicht

Einige Hunderassen obliegen einer ganzjährigen Leinen- und Maulkorbpflicht. Dieses Gesetz betrifft sogenannte Kampf- beziehungsweise Listenhunde und auch gefährliche Hunde, die bereits Personen oder Tiere gebissen oder verletzt haben.