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Öffentlicher Nahverkehr Mehr Bus- und Bahnfahrten in Bremen: Senat investiert Millionen

Trotz der Corona-Pandemie sollen in Bremen mehr Busse und Bahnen fahren. Der Bremer Senat nimmt für ein Maßnahmenpaket mehrere Millionen Euro in die Hand. Die Ticketpreise bleiben stabil.
14.12.2021, 13:44 Uhr
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Mehr Bus- und Bahnfahrten in Bremen: Senat investiert Millionen
Von Pascal Faltermann

Die Busse und Bahnen sollen in Bremen ab dem kommenden Jahr häufiger fahren. Das ist der zentrale Punkt eines Maßnahmenpakets, das der Senat am Dienstag beschlossen hat. Ziel ist es dabei, den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) attraktiver zu machen und mehr Bürgerinnen und Bürger vom Auto in Busse und Bahnen zu bekommen. Die Umsetzung der erhöhten Frequenz wird sich die Stadt nach eigenen Angaben mehrere Millionen Euro kosten lassen. Beschlossen wurde mit der Verabschiedung der Millionen-Investition ebenfalls, dass es im kommenden Jahr, wie bereits berichtet, keine Preiserhöhung bei Bus- und Bahntickets geben wird. 

Unklar bleibt, wie die Umstellung auf einen engeren Fahrplan in Bus und Bahn personell geregelt werden soll. Zuletzt hatte die BSAG den Fahrplan einschränken müssen, weil der Krankenstand bei den Fahrerinnen und Fahrern im öffentlichen Nahverkehr stark gestiegen war. Busfahrer fehlen demnach 21,3 Tage pro Jahr krankheitsbedingt, die Gewerkschaft mahnt eine wachsende Belastung an.

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Das Maßnahmenpaket sieht vor, dass coronabedingte Einsatzfahrten erhalten oder sogar ausgeweitet werden sollen. Dazu gehört etwa die zusätzlich eingesetzte Linie 63S zum Güterverkehrszentrum. Zudem soll ein Nachtbus (N8) in Bremen-Nord und Schwanewede neu eingeführt werden. Und für Party-Ausflügler zum Lankenauer Höft wird die Linie 24 zum Lankenauer Höft an den Wochenenden zeitlich verlängert. 

Damit auch die Kosten für Bus- und Bahntickets konstant bleiben, nimmt der Senat 3,9 Millionen Euro in die Hand, die über den Bremen-Fonds bereitgestellt werden. Für die erhöhte Frequenz von Bus und Bahnen bekommt die BSAG 1,4 Millionen Euro aus dem Bremen-Fonds 2023. Diesen insgesamt rund 5,4 Millionen Euro muss jetzt noch der Haushalts- und Finanzausschuss zustimmen.

Weitere Verbesserungen im Bereich Bus und Bahn: Mehreren Linien sollen ab Ende August 2022 vor- und nachmittags sowie sonntags häufiger fahren. Die Umsetzung wird in mehreren Stufen erfolgen. Zunächst wird das Angebot auf den Linien 1, 4, 6, 24, 25, 26, 27 montags bis freitags im Berufsverkehr verdichtet. Zusätzlich sollen die Busse und Bahnen auf diesen Linien an Sonntagnachmittagen alle 15 statt wie bislang 20 Minuten fahren. Grundsätzlich habe sich laut Verkehrsbehörde die Nachfrage im ÖPNV über den Tag nachhaltig verschoben. So seien die Hauptlinien in der Mittagszeit oft sehr voll. Deshalb werde es eine Taktverdichtung von 10 auf 7,5 Minuten geben.

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Die Fahrgastzahlen im gesamten ÖPNV in Deutschland sind in der Pandemie durch Homeoffice-Regelungen, weniger Freizeitangebote und einer verstärkten Nutzung von Auto und Fahrrad insgesamt allerdings zurückgegangenen. Gesunken sind damit auch die Einnahmen. Zwar wurde bei der BSAG im November 2021 eine Fahrgastnachfrage von 75 Prozent im Vergleich zu 2019 erreicht. Über das gesamte Jahr 2021 gesehen erreichte die Nachfrage aber nur zwischen 50 und 60 Prozent des Jahres 2019.

„Wir setzen jetzt bewusst ein Zeichen für die Zukunft des ÖPNV in und nach der Pandemie", so Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) zum verabschiedeten Paket. Die sogenannte vierte Welle der Pandemie lasse kurz- bis mittelfristig ohne attraktivitätssteigernde Maßnahmen im ÖPNV keine Verbesserungen erwarten.

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