Viel Verkehr gab es auch schon in den 1950er-Jahren – wie hier an der Tiefer. Bremen war damals schon eine Fahrradstadt, wenn auch zu der Zeit eher aus Mangel an Automobilen das Zweirad benutzt wurde. Die Straßenbahn ist ebenfalls fast bis auf den letzten Platz besetzt.

In der Nachkriegszeit waren immer mehr Bremer mit dem Auto unterwegs.
Mit steigendem Wohlstand rückte in den 1950er- und 1960er-Jahren das Auto immer mehr in den Mittelpunkt der Verkehrsplanungen. Als im Oktober 1959 die Nordumgehung in Lesum eröffnet wurde, hieß es zu dem Foto im WESER-KURIER, die Wohnsiedlung Halm und das romantische Ihletal zeigten sich von der zweispurigen Betonbahn „in einem ganz neuen Blickwinkel“. Der Bau der Umgehung, schon in den 1920er-Jahren geplant und in den 1930er-Jahren von einem Gutachter vorgeschlagen, wurde dann durch den Krieg unterbrochen und musste letztlich bis Juni 1956 warten. Und dann, drei Jahre später, schon eine Stunde nach der Einweihung, so heißt es im WESER-KURIER, „wurden zwischen 11 und 12 Uhr auf dieser Schnellstraße fast 400 Fahrzeuge gezählt, (…) und auch das verlockende Schild ,70 Stundenkilometer? tut ein übriges, um die 2,4 Kilometer lange Betonstraße (…) anzubieten“. Verglichen mit dem heutigen Verkehrsaufkommen klingen die Zahlen geradezu rührend, aber dennoch: Auch vor 50 Jahren gab es schon so etwas wie Parkplatznot.

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Menschen und ihre Geschichten
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