Nach rund einem Monat hat der Forschungseisbrecher seine Eisscholle am Nordpol wieder erreicht. Festgefroren im Eis driften die Forscher mit dem Schiff ein Jahr umher, um Messungen vorzunehmen und so die Klimaprozesse in der Arktis besser zu verstehen. Wegen der Corona-Pandemie hatten die „Polarstern“ ihre sogenannte Drift unterbrochen, um die Forschungsschiffe „Sonne“ und „Maria S. Merian“ vor Spitzbergen zu treffen und Crew und Ausrüstung zu tauschen.
Das Team mit Teilnehmenden aus 19 Ländern setzt die Messungen nun fort. „Der ursprüngliche feste Bereich der Scholle, unsere sogenannte Festung, hat die Verformungen im Frühjahr größtenteils intakt überstanden und ist auch jetzt weiter eine gute Basis für unser Forschungscamp“, berichtet Markus Rex, Leiter der Mosaic-Expedition.
Die „Polarstern“ war im September 2019 zur Expedition aufgebrochen, die Rückkehr in Bremerhaven ist für Oktober 2020 geplant. Ursprünglich sollte alle zwei Monate das Team gewechselt werden. Wegen der Corona-Krise und den Reisebeschränkungen seien die für April geplanten Flüge ab Spitzbergen aber nicht möglich gewesen, so Rex. In Zusammenarbeit mit Ministerien, Behörden und Instituten sei die beste alternative Lösung für den Austausch gefunden worden.