Mit milden Temperaturen und dem nahendem Winterende beginnt auch die Paarungszeit der Eichhörnchen, erklärt der Bremer Naturschutzbund (Nabu). Wie wild jagen sie jetzt oft quietschend und brummend von Ast zu Ast, um unliebsame Konkurrenz zu vertreiben. Dem Duft der Weibchen folgen oft mehrere Männchen. Ist die Paarung geglückt, wird hoch oben im Baum ein geräumiger, kugeliger Kobel aus Reisig gebaut. Schon nach fünf Wochen Tragzeit kommen meist vier Junge nackt und blind zur Welt, die zehn Wochen später kletterfähig sind und die Welt auf eigene Faust erkunden.
Doch so allgegenwärtig die flinken Nager mit dem buschigen Schwanz auch scheinen, so unbekannt sind Zahlen zu ihrem tatsächlichen Vorkommen und ihrer Lebensweise, so der Nabu. Um die Auswirkungen von Klimakrise und Verstädterung zu erfassen und verschiedene Gebiete wie das Stadtgebiet Bremen miteinander vergleichen zu können, starteten der Nabu und das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) in Kooperation mit Nabu-naturgucker.de ein bundesweites bürgerwissenschaftliches Projekt zu Eichhörnchen in Deutschland.
App zum Melden von Beobachtungen
Bürgerinnen und Bürger können bei der Beantwortung von Fragen zu Verbreitung und Lebensweise beitragen, indem sie ihre Eichhörnchen-Beobachtungen in der Web-App des Projekts melden und, wenn vorhanden, Fotos der gesichteten Tiere hochladen. Dabei interessiert bezogen auf einen ausgewählten Standort neben positiven Sichtungen auch das Fehlen von Tieren zu den jeweiligen Kontrollzeitpunkten. Denn nur damit lassen sich laut Leibniz IZW regionale Unterschiede im Vorkommen und in der zeitlichen Aktivität der Tiere erfassen.
Neben diesen regelmäßigen Beobachtungen an einem ausgewählten Standort, beispielsweise auf dem täglichen Weg zur Arbeit oder im Garten, können auch zufällige Einzelmeldungen abgegeben werden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten neben ihrem Beitrag zum wissensbasierten Artenschutz auch selbst interessante Einblicke in die Lebensweise der Eichhörnchen. Die Ergebnisse werden am Ende des Projektes in einer Online-Veranstaltung vorgestellt, auf der sich die Teilnehmer sowohl mit den Wissenschaftlern als auch untereinander über ihre Erfahrungen im Projekt austauschen können.
Weiterführende Informationen zum Projekt sowie das Meldeformular für Sichtungen sind auf www.nabu-naturgucker.de/eichhorn zu finden.