Voraussichtlich im Herbst erhält das Landgericht Bremen sechs zusätzliche Richter und sieben weitere Stellen für Servicekräfte, darunter Justizwachtmeister. Auch die Bremer Anklagebehörde profitiert. Sie wird um zwei Staatsanwälte aufgestockt. Die 15 Stellen sind aber nicht von Dauer. Das neue Personal soll helfen, die vielen unerledigten Altfälle am Landgericht abzubauen; das Justizressort geht dabei von einem Zeitraum von 1,5 bis zwei Jahren aus.
Mit dem geplanten Stellenzuwachs reagiert die Behörde auf den sogenannten Fahnemann-Bericht. Der externe Gutachter Antonius Fahnemann sieht darin die Situation am Landgericht als bedrohlich an. Fahnemann, früher Präsident des Landgerichts Osnabrück, sprach angesichts des Berges von Altfällen und der gleichzeitigen Rekordzahl von Neueingängen von einer „explosiven Gemengelage“ (wir berichteten). Wenn dieser Entwicklung nicht Einhalt geboten werde, drohe der Geschäftsablauf vollkommen aus dem Ruder zu laufen. Neben Personalerhöhungen regte Fahnemann Strukturreformen an. (wk)