Bei der Nordwestbahn tritt am Montag für die nächsten vier Wochen ein reduzierter Fahrplan in Kraft. Auch am kommenden Wochenende müssen sich die Fahrgäste auf Ausfälle einstellen.
Die Nordwestbahn (NWB) wird ab diesem Montag ihr Fahrangebot zwischen Bremen Hauptbahnhof und Vegesack einschränken. Betroffen sind die Fahrten der Linie RS1 zwischen 13 und 19 Uhr, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Verbindungen zur Minute 19 ab Bremen-Hauptbahnhof sowie die ab Vegesack zur Minute 50 werden ausfallen. Reisenden stehen also drei statt vier Verbindungen pro Stunde zur Verfügung.
Damit reagiert die Nordwestbahn auf die vermehrten Zugausfälle der vorherigen
Wochen. Wie der WESER-KURIER berichtete, kam es in den vergangenen drei Wochen aufgrund von erhöhten Krankheitsfällen unter den Lokführern immer wieder zu Beeinträchtigungen des Regio-S-Bahn-Verkehrs zwischen Bremen und dem niedersächsischen Umland. Vor allem Pendler, die die Bahn für die tägliche Arbeitsfahrt nutzen, waren stark davon betroffen.
Auswirkungen sollen für Fahrgäste gering gehalten werden
„Natürlich bedauern wir die aktuelle Situation und entschuldigen uns bei unseren Fahrgästen. Durch die zeitlich befristete
Herausnahme von Fahrten aus dem Fahrplan können sich die Fahrgäste jedoch besser auf die Situation einstellen“, erklärt der Vorsitzende der Geschäftsführung der NWB, Rolf Erfurt.
Wie berichtet, will das Unternehmen weitere Lokführer einstellen, doch es herrscht Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt. Lokführer aus anderen Streckennetzen können auch nur bedingt eingesetzt werden, da sie für den jeweiligen Zugtyp befähigt sein müssen. „Wir versuchen, die Auswirkungen für unsere Fahrgäste möglichst gering zu halten. Daher setzen wir nun Verbindungen aus, auf die 15 Minuten später der nächste Zug folgt“, so Erfurt.
Reduzierter Fahrplan soll für vier Wochen gelten
Die Zugausfälle riefen am Freitag auch die Bremer CDU-Bürgerschaftsfraktion auf den Plan. Die Abgeordnete Silvia Neumeyer forderte von Verkehrssenator Joachim Lohse (Grüne), „dass er unverzüglich gemeinsam mit Niedersachsen in Gespräche mit der Nordwestbahn eintritt“ und den bestehenden Verkehrsvertrag durchsetze. Sollte dieses nicht gelingen, müssten die Zuschüsse gekürzt werden, so Neumeyer in einer Pressemitteilung. „Bremen muss für Pendler und Tagestouristen erreichbar bleiben. Die erneute und mehrwöchige Einschränkung des Fahrplanes stellt die Leistungsfähigkeit der Nordwestbahn in Frage“, erklärte die Abgeordnete aus Bremen-Nord.
Der reduzierte Fahrplan soll für vier Wochen (bis zum 7. Oktober) gelten. Bis Donnerstag werden die gestrichenen Zugfahrten noch als ausfallend auf den Anzeigetafeln im Bahnhof angezeigt, ab Freitag werden sie nach NWB-Angaben nicht mehr erscheinen. Weitere Informationen und Fahrpläne gibt es auf den Webseiten der Nordwestbahn und des Verkehrsverbunds Bremen/Niedersachsen.