Innerhalb der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst stehen in dieser Woche erste Aktionen der Gewerkschaft Verdi an. Für Verden und Stade gibt es laut Kornelia Knieper, stellvertretende Geschäftsführerin des Bezirks Bremen-Nordniedersachsen, für die nächsten Tage Pläne. In Bremen und Bremerhaven seien in der kommenden Woche Aktionen vorgesehen, aber keine flächendeckenden Streiks. Bestimmte Bereiche sollen betroffen sein: Krankenhäuser und auch Betriebe wie die Kita.
Für den Moment können Eltern jedoch aufatmen: Die Erzieherinnen und Erzieher sollen nach aktuellem Stand nicht in den Streik gehen. „Es werden keine Kitas geschlossen“, sagte Knieper. Allerdings könne sich das in der Dynamik der Auseinandersetzung auch ändern. Im Moment sei man in der Diskussion und in der Planung der Aktionen. „Wir warten weiter die Verhandlungen ab. Wir hoffen, dass wir vorankommen.“
Die Gewerkschaften wollen für die bundesweit gut 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten 4,8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro mehr pro Monat. Während der Arbeitnehmerseite eine Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten vorschwebt, soll der Vertrag nach Ansicht der Arbeitgeber bis in das Jahr 2023 gelten. Ein konkretes Angebot hatten die Arbeitgeber bei der zweiten Verhandlungsrunde am Wochenende in Potsdam nicht vorgelegt, weil aus ihrer Sicht erst die Verhandlungsrunden zu Krankenhäusern und Sparkassen abgeschlossen sein müssen.
Verdi-Chef Frank Werneke rief deshalb ab diesem Dienstag zu Warnstreiks der Beschäftigten auf – als „einzig sinnvolle Reaktion“ auf die Verhandlungsrunde. Der Verhandlungsführer bezeichnete die Gespräche in Potsdam als „sinnlos verplemperte Zeit“ und sprach von einer „Verzögerungstaktik“ der kommunalen Arbeitgeber.