Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) braucht einen zweiten Rettungsschirm, um die Defizite durch die Corona-Krise auszugleichen. Das ist die Forderung der Verkehrsminister der Länder an den Bund. Dafür seien die Regionalisierungsmittel 2021 um zunächst eine Milliarde Euro zu erhöhen, heißt es dazu in einem Beschluss der Verkehrsministerkonferenz am Freitag, bei der Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) den Vorsitz inne hat.
Schaefer sagte anschließend: „Wir als Verkehrsministerkonferenz stellen fest, dass aufgrund des massiven Fahrgastrückgangs Verkehrsunternehmen im ÖPNV auf Straße und Schiene im Jahr 2020 durch zurückgegangene Einnahmen bundesweit Schäden von voraussichtlich rund 3,3 Milliarden Euro erlitten haben. Für das Jahr 2021 wird aktuell ein Schaden von rund 3,6 Milliarden Euro prognostiziert.“
Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) hat ihre Jahresabschlusszahlen für 2020 noch nicht veröffentlicht, geht aber von hohen Verlusten aus. Durch die Corona-Pandemie könnte sich das Defizit auf mehr als 25 Millionen Euro belaufen, im schlimmsten Fall sogar auf mehr als 30 Millionen Euro, teilt BSAG-Sprecher Andreas Holling mit. „Vor allem der zweite Lockdown hat uns sehr geschadet“, sagt Holling. Durch die ausgefallenen Großveranstaltungen wie Freimarkt oder Weihnachtsmarkt hätten viele Fahrgäste gefehlt.