Gute Zeiten für Vogelbeobachter: "Schon das Frühjahr hat einige interessante Arten in unsere Gegend geführt. Ein Höhepunkt waren tage- beziehungsweise abendelang balzende Doppelschnepfen in den Wümmewiesen", sagt Thomas Kuppel. "Die Art hat früher hier gebrütet, ist aber seit Jahrzehnten als Brutvogel aus ganz Deutschland verschwunden." Gerade erst hat der Ornithologe aus dem Viertel Bremens wohl erste Zwergscharbe im Hemelinger Außendeichsland entdeckt.
Die etwa krähengroßen Vögel aus der Familie der Kormorane leben vor allem am Kaspischen Meer, am Aralsee, in der Türkei, im Iran, in Afghanistan und im Irak sowie in Griechenland und Albanien. "Die Art breitet sich seit ein paar Jahren in Europa aus", sagt Thomas Kuppel. In diesem Jahr hätten sich erstmals zwei kleine Brutkolonien mit sechs bis acht Vögeln in Süddeutschland gegründet. Die Vögel bevorzugen, wie die größeren Kormorane, Sumpfgebiete, Seen und Flüsse mit baumbestandenen Ufern. Die Zwergscharbe in Hemelingen war allerdings nur auf der Durchreise und nach etwa zehn Tagen verschwunden.
Der Vogelfreund macht immer wieder neue, bemerkenswerte Entdeckungen: "Erstmals brüten Kormorane in Bremen, nämlich mindestens ein Paar im Naturschutzgebiet Neue Weser." Außerdem hat er verschiedene Sichler im Niedervieland beobachtet, mehrere Seidenreiher, eine Seeschwalbe und je eine Raub- und Weißflügelseeschwalbe, zwei Wiedehopfe und einen Stelzenläufer. Sogar Löffler hat Thomas Kuppel gesehen. "Aber leider brüten sie nicht wieder."