Die "Admiral Nelson" an der Schlachte ankert dort schon seit 2001 und verkauft typische niederländische "Pannenkoeken". Pächter Guido Meinken betreibt das Pfannkuchen-Schiff nun schon seit 16 Jahren.
„Pannenkoeken“, die runden Fladen aus Eier, Mehl und Milch, haben einen hohen Stellenwert in der niederländischen Kultur. Ob süß zubereitet mit Puderzucker, Konfitüre und Früchten oder in deftigen Varianten mit Schinken, Käse und Speck – Pfannkuchen sind ein beliebtes Gericht. Viele niederländische Restaurants haben sich darauf spezialisiert: die sogenannten Pfannkuchenhäuser. In Bremen allerdings isst man Pfannkuchen auf einem Schiff: Seit 2001 liegt das „Pannekoekship Admiral Nelson“ am Schlachte-Anleger – und dort gibt es Pfannkuchen aller Art. Pfannkuchen für Leichtmatrosen, Entdeckungsreisende oder von Übersee.
Vom Schleppnetzfischer zum Pfannkuchen-Schiff
Betrieben wird die „Admiral Nelson“ von Guido Meinke und seiner Frau Sarah Bull. „Ich bin gelernter Hotelfachmann und Sarah ist gelernte Bankkauffrau“, erzählt der 41-jährige Pächter. Aufgewachsen ist Meinke in der Nähe von Koblenz. Seit 16 Jahren lebt er in Bremen. Übernommen haben er und Sarah Bull das Restaurantschiff 2006; Der Schiffseigner lebt in den Niederlanden. „Das ‚Pannekoekschip’ ist ein Franchise-Unternehmen, aber wir haben die Speisekarte und Zubereitungen verfeinert“, so Meinke. Über 200 Gäste finden auf der „Admiral Nelson“ Platz: auf dem Mitteldeck, dem Oberdeck und in einem separaten Raum – und werden von bis zu zwölf Mitarbeitern in der Hauptsaison bedient.

Geschäftsführer Guido Meinke im Gastraum unter Deck. 2006 hat er das Pannekoekschip Admiral Nelson als Pächter übernommen.
Das heutige Restaurantschiff ist ursprünglich ein Stahlrumpfschiff, gebaut 1956 in England. Bis 1985 wurder es in der Fischerei eingesetzt als sogenannter „Trawler“ (Schleppnetzfischer). Dann folgte der Umbau – nach den originalen Bauplänen der „Picton Sea Eagle“ aus dem Jahr 1780, einer Fregatte aus der Armada von Admiral Nelson. Mehrfach hat die Filmindustrie den Dreimaster als Kulisse genutzt. So hat man zum Beispiel Szenen für „Das perfekte Dinner“ auf der „Admiral Nelson“ gedreht. Heute wehen die Totenkopfflaggen an Deck, die Kanonen sind auf beiden Seiten des Schiffes positioniert. Piraten-Atmosphäre – bis ins letzte Detail.
Auch andere Gerichte werden serviert
In der Küche unter Deck hat Sebastian Franz das Sagen. „Das Küchenteam umfasst sechs bis acht Leute“, sagt der 34-jährige Koch. „Bis zu drei Personen arbeiten im Sommer pro Schicht.“ Gut besucht sei das Restaurant aber eigentlich das ganze Jahr über, nur von Januar bis März sei es leerer an Bord, erzählt er. „Die Schlachte ist eigentlich immer voll.“ Seit fünf Jahren arbeitet Franz auf der „Admiral Nelson“. Sein persönlicher Favorit auf der Karte: der Tiroler Pfannkuchen – mit Speck, einem Mix aus acht Kräutern, Ziegenfrischkäse und Honig. Bei den Kleinen seien vor allem süße Pfannkuchen mit Nutella beliebt, sagt Pächter Meinke. Regelmäßig veranstaltet er „Piratenpartys“ und „Leichtmatrosenbankette“ für die kleinen Gäste – Spielecke und Schatzsuche inklusive.
Doch auch andere Gerichte kocht Sebastian Franz seinen Gästen. Tagessuppen, Grünkohlessen oder besondere Weihnachtsmenüs – Pfannkuchen werden dann höchstens noch als Beilage oder zum Nachtisch serviert.
Das „Pannekoekship Admiral Nelson“ ist von Mai bis September täglich von 12 bis 22 Uhr geöffnet. Nähere Informationen gibt es unter www.admiral-nelson.de und Telefon 04 21 / 364 99 84.