Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Ab auf die Decke Die schönsten Parks und Körbe für ein Picknick in Bremen

Picknick ist im Trend: Die schönsten Parks, die leckersten Körbe für das Essen im Freien. Knoops Park und der Bürgerpark sind die Hotspots in Bremen.
23.05.2021, 06:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Die schönsten Parks und Körbe für ein Picknick in Bremen
Von Sigrid Schuer

Picknick – ein Wort, das sofort viele Assoziationen auslöst. Ein schöner Park, eine Decke, auf der Essen und Getränke verteilt stehen, Sonne, Wärme, Ausgelassenheit. Und auch wenn diese Tage noch viel zu wenig Wärme haben, wird sie kommen, die Zeit, in der für ein Picknick in die Natur geradelt oder gefahren wird. In Bremen und Umgebung gibt es viele Plätze, die zum Verweilen für ein Picknick einladen. Wir stellen einige vor. Und erklären, wo und wie die Körbe gefüllt werden können.

Picknickkorb-Service

Einer der beliebtesten Picknick-Plätze in der Hansestadt ist der Bürgerpark. Von den Wiesen aus gesehen eröffnen sich malerische Sichtachsen, so etwa zum Parkhotel oder zur Meierei. Sehr beliebt ist das Areal rund um den Hollersee mit dem Ausblick auf die große Fontäne. Das Picknick-Highlight des Jahres: „Musik und Licht am Hollersee“ im Fackelschein, meist im September jeden Jahres. Für alle Picknick-Fans bietet das Kaffeehaus Emma am See einen ganz besonderen Service an: Gegen eine Leihgebühr von 40 Euro sind dort Picknickkörbe erhältlich, inklusive Picknickdecke, Servietten, Besteck, Bechern und Geschirr. Für den Inhalt werden zwischen 35 und 46 und Euro für zwei Personen berechnet.

Besonders beliebt seien die Picknickkörbe „Emma“ und „Klassiker“, erzählt Catharina Willim, Veranstaltungsplanerin im Kaffeehaus. Im „Emma“-Korb sind Käse- und Serrano-Schinken-Sandwiches sowie Wraps mit Graved Lachs und Hähnchen zu finden. Außerdem im Korb: Gemischter Salat, Antipasti-Gemüse, Baguette, Gemüsesticks und Furchtjoghurt sowie Blechkuchen zum Dessert. Es gibt den Korb „Emma“ aber auch in vegetarischer Variante mit Sandwiches mit Tofu und Tomate-Mozzarella, Wraps mit Rote Beete-Ziegenkäse und Avocado-Nuss. Dazu gibt es Wasser und Orangensaft sowie einen Piccolo Prosecco. In der „Klassiker“-Variante sind entweder Weiß- oder Rotwein sowie Tafelwasser enthalten, dazu gibt es Käsewürfel und Serranoschinken sowie Gemüsesticks, Baguette und zum Dessert Weintrauben und Blechkuchen. Besonders gefragt seien Gutscheine als Geschenkidee, berichtet Willim. Im Kaffeehaus werden übrigens Picknickkörbe auch nach den individuellen Wünschen der Kundschaft gepackt. Einzige Bedingung: Sie müssen drei Tage im Voraus vorbestellt werden.

Die lauschigsten Plätze

Wer sich weniger frequentierte Plätze als die Osterdeich-Wiesen oder den Werdersee in der Neustadt aussuchen möchte, der ist auf den Bänken in der Pauliner Marsch gut aufgehoben, mit Blick zu den Eseln und Pferden des Tier- und Landschaftsprojektes. Und auf der anderen Seite der Weser blühen die Bäume in der Kinderwildnis fröhlich vor sich hin. Einen Logenplatz am Fluss gibt es unterhalb der Kulturkirche St. Stephani an den Weserterrassen. Weniger bekannt ist der Krimpelsee in Bremen-Habenhausen mit seinen idyllischen Wasserläufen, auch dort findet sich so manch lauschiges Plätzchen. Deutlich belebter ist es da schon im Blockland, einem der Lieblings-Ausflugsziele der Bremerinnen und Bremer.

Aber auch die Wallanlagen im Herzen der Stadt haben in Sachen Picknick-Plätzen so einiges Beschauliche zu bieten. So gibt es Pontons direkt am Wasser. Auf dem Theaterberg kann getrost auf die Picknickdecken verzichtet werden, die terrassenfömig angeordneten, weißen Bänke mit Blick auf die Skulptur Ägina von Gerhard Marcks stehen bereit. Übrigens: In so manchem Bremer Park wurden vor ein paar Wochen noch Bärlauch-Fans gesichtet, die ihr Lieblings-Küchen-Gewächs ernteten, um zu Hause, wiederum passend zum Picknick, Pesto daraus zu machen.

Knoops Park

Einer der schönsten Parks der Hansestadt ist Knoops Park im Bremer Norden. Im Auftrag des Textilmagnaten Ludwig Knoop legte Wilhelm Benque, der Schöpfer des  Bürgerparks, den Landschaftspark im englischen Stil mit Sichtachsen zur in der Sonne glitzernden Lesum an. Knoops Park ist berühmt für das Picknick aller Picknicks, dem Festival der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, besser bekannt als „Sommer in Lesmona“. Dort wird im Kerzenschein an festlich gedeckten Tischen getafelt. Ob das Klassik-Sommer-Freiluft-Vergnügen in diesem Sommer eine Chance haben wird, steht allerdings pandemiebedingt noch in den Sternen. Aber Knoops Park eignet sich sowieso hervorragend zum Picknick in sehr überschaubarem Kreis.

Also schnell das Picknick-Köfferchen packen und dann die Picknick-Decke ausgebreiten, beispielsweise in Höhe des Denkmals für Magdalene Pauli, die unter dem Pseudonym Marga Berck den Briefroman schrieb, dem das Festival seinen Namen verdankt: „Sommer in Lesmona“. Dank des Engagements des Fördervereins Knoops Park ist das Areal des Landschaftsgartens sehr gepflegt. Ein wunderbares Fleckchen, um sich niederzulassen, ist auch die Rundbank an der Lesum, direkt neben dem Admiral-Brommy-Denkmal. Der Förderverein, der sich allein aus Spenden finanziert, hat aber schon davor einen Picknick-Rastplatz mit Tisch und Bänken aufstellen lassen. Das Café Knoops Park am Ende des Admiral-Brommy-Weges bietet von Freitag bis Sonntag von 13 bis 18 Uhr einen Außer-Haus-Verkauf an.

Tipps für Feinschmecker

Elke Schmidt, Geschäftsführerin des Feinkostgeschäftes „Grashoff“, ist seit vielen Jahren erprobtes Mitglied der Picknickkorb-Jury, die beim „Sommer in Lesmona“ die fantasievollsten Tafeln kürt. Für den WESER-KURIER hat sie einige Tipps für ein besonderes Picknick parat. „Ich finde ja, dass man sich immer fragen sollte, für wen solch ein Picknick geplant ist – ob zum Beispiel die Dame seines Herzens zu gewinnen oder für die Familie“, sagt sie und erzählt gleich eine nette Anekdote. Ihr jetziger Ehemann Oliver Schmidt hätte solch ein Picknick für sie im Bürgerpark arrangiert. „Da kannten wir uns noch gar nicht so lange. Er hat an einem Sonntagmorgen auf einer Decke ein formvollendetes Picknick für mich zelebriert, samt Champagner in Kristallkelchen. Dazu gab es frisches, getrüffeltes Rührei, zubereitet auf einem Bunsenbrenner.“

Lesen Sie auch

Schmidts Pech: Er konnte nicht wissen, dass seine Liebste Trüffel nicht ausstehen kann. Ihr Herz hat er aber dann doch noch erobert. Auf die Liebe zum kulinarischen Detail legt Elke Schmidt besonders viel Wert: Seien es die Pralinchen oder das Schicht-Dessert im Weckglas, genauso wie zuvor der Schichtsalat mit Flusskrebs-Schwänzen und Grünspargel oder die kalte Gazpacho-Suppe im praktischen Schraubglas.

Ein besonderes Highlight sind auch Oeuf Benedict, pochierte Eier, getaucht in Sauce Hollandaise und drapiert auf einer Scheibe Toastbrot mit angebratenem, gekochten Schinken. Aber bei „Grashoff“ hat das Spezialisten-Team auch eine besondere Expertise in der Rezeptur raffinierter Sandwiches. Aus den USA importiert ist das Reuben-Sandwich: Eine Scheibe gutes Münsterländer Landbrot wird mit Senfsauce bestrichen, belegt wird es entweder mit Corned Beef oder Roastbeef, das Topping bilden dann Sauerkraut, Dressing und geschmolzener Emmentaler. Alles noch einmal im Ofen überbacken. Oder das Chicken Tandoori Sandwich mit in Tandoori-Gewürz gebratener Hühnerbrust, getoppt mit einem Tomaten-Mango-Chutney sowie gerösteter Kokosnuss und frischer Minze. Und die Alternative zum Champagner? „Ein Crémant von der Loire in schöner Roséfarbe ist einfach köstlich“, erzählt die Feinkost-Spezialistin.

Keinen Müll hinterlassen

Sind die Picknick-Fans mit Körben gut ausgerüstet, lassen sich auch die Überbleibsel besser entsorgen und wieder mit nach Hause nehmen. Nicht umsonst gibt es überall wiederverwendbares Picknick-Geschirr zu kaufen. Auch hier gilt: Rücksichtnahme ist angesagt, damit auch die nächsten Menschen in freier Natur in Ruhe ihr Picknick genießen können – und zwar ohne von Müllvandalismus belästigt zu werden. Das Müll-Problem ist leider allgegenwärtig, ob am Osterdeich, am Werder- oder am Krimpelsee oder in den Wallanlagen. Besonders ärgerlich dort: Durch die Plastiktüten, die im Wallgraben landen, werden die brütenden Blesshühner mit ihren Küken gefährdet. Osterdeich und Werdersee sind beliebte Grillplätze. Einweggrills sind allerdings pünktlich vor Saisonbeginn in Bremen verboten worden, da sie nach der Nutzung einfach achtlos liegengelassen wurden.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)