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Katholischer Friedhof in Grohn um 3600 Quadratmeter erweitert / Am Sonntag Andacht und Segnung Platz für anonyme Grabstätten

Grohn. Noch ist es nur eine 3600 Quadratmeter große Rasenfläche. Doch nach einer Andacht und Segnung am Sonntag, 29. Mai, ab 14 Uhr durch Pfarrer Dr. Holger Baumgard wird sie ein neues Gräberfeld auf dem katholischen Teil des Grohner Friedhofs sein. Dann kann auch die Pfarrei "Heilige Familie" Wünsche nach alternativen Bestattungsformen erfüllen.
26.05.2011, 05:00 Uhr
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Von Winfried Schwarz

Grohn. Noch ist es nur eine 3600 Quadratmeter große Rasenfläche. Doch nach einer Andacht und Segnung am Sonntag, 29. Mai, ab 14 Uhr durch Pfarrer Dr. Holger Baumgard wird sie ein neues Gräberfeld auf dem katholischen Teil des Grohner Friedhofs sein. Dann kann auch die Pfarrei "Heilige Familie" Wünsche nach alternativen Bestattungsformen erfüllen.

Bereits 1999 hatte die Gemeinde die Fläche als Erweiterungsgebiet ihres Friedhofes auf Vorrat gekauft. Da man aktuell nicht auf eine Nutzung angewiesen war, säte man das frühere Ackerland ein. Doch auch bei den Katholiken steigt seit einigen Jahren die Nachfrage nach alternativen Bestattungsformen. Die hängen nach Ansicht von Ansgar Mosch, Vorsitzender des Friedhofausschusses des Grohner Kirchenvorstands, mit veränderten Lebenssituationen der Menschen zusammen. Junge Menschen verlassen ihre Heimatorte und können sich einer dauernden Pflege der Gräber ihrer Eltern oder Verwandten nicht widmen. Andere können oder wollen das aus Altersgründen nicht mehr. Das hat auch bei katholischen Christen, die traditionsbewusst überwiegend noch immer Bestattungen im Sarg im Einzel- oder Reihengrab bevorzugen, zu einem Umdenkungsprozess geführt. Die Nachfrage nach Urnengräbern oder anonymen Beisetzungen hat enorm zugenommen.

Da sah auch die Pfarrei "Heilige Familie" Handlungsbedarf, zumal solche Beerdigungsformen auf den bisherigen Friedhofsteilen in Grohn nicht möglich waren. Nach zweijährigen Beratungen und Besichtigungen anderer Friedhöfe hatte man sich nach einer Ausschreibung für die Umsetzung eines Konzeptes der Firma "Grewe Gartengestaltung Bremen-Nord GmbH" entschieden. Es sah vor, das neue Areal einzuteilen in völlig anonyme und halb anonyme Grabstätten für Urnenbeisetzungen sowie anonyme Sargbeerdigungen. Bei Sargbeisetzungen gibt es die Wahl der einfachen oder doppelten Tiefe, um Ehegatten die Möglichkeit einer gemeinsamen Grabstelle bieten zu können. Allen Formen ist gemeinsam, dass die Grabstätten unter der großen Rasenfläche liegen und nicht eingefasst werden. Das erleichtert die Gesamtpflege der Anlage. Dort, wo so genannte Liegesteine auf die Toten und ihr Grab verweisen, liegen diese Steine so tief, dass sie bei der Rasenpflege nicht hinderlich sind. Bei halb anonymen Bestattungen können

Angehörige die Namen der Toten auf einer der vielen Stelen anbringen lassen, die zusammen mit Blumenrabatten die gärtnerische Anlage des Friedhofes ausmachen. Entlang des Hauptweges wurden junge Bäume gepflanzt.

Auf dem neuen Friedhofsteil wurden in den vergangenen Wochen Hauptwege gestaltet. Um den christlichen Charakter des Friedhofes hervorzuheben, wurde in einem Wegekreuz aus Steinen ein großes Kreuz in den Boden verlegt. Nach Angaben von Ansgar Mosch sollen in naher Zukunft noch weitere christliche Motive auf dem neuen Friedhofsteil aufgestellt werden, so zum Beispiel eine steinerne oder bronzene Engelstatue.

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