Beim ÖPNV-Ausbau in Bremen gilt aktuell vor allem das Prinzip Hoffnung. Von den ehrgeizigen Zielen mag sich jedenfalls noch niemand so recht verabschieden – dabei wäre etwas mehr Realismus für alle Beteiligten vorteilhaft. Die geplante Angebotsoffensive der BSAG existiert bislang fast ausschließlich auf dem Papier. Der Personalmangel ist derart eklatant, dass selbst an die geringste Taktverdichtung nicht zu denken ist. Stattdessen fahren Busse und Bahnen weiterhin nach Notfahrplan.
Eine Rückkehr zum ursprünglichen Zustand wäre derzeit bereits ein Erfolg. Selbst wenn es der BSAG gelingt, in den nächsten Jahren mehr Personal zu gewinnen, wird die Angebotsverbesserung kleiner ausfallen und länger dauern als geplant. Die im Verkehrsentwicklungsplan genannten Zeitziele sind schon jetzt unrealistisch. Auf den Fünf-Minuten-Takt können Fahrgäste in absehbarer Zeit nicht hoffen. Ein neuer, realistischer Zeitplan für den ÖPNV-Ausbau ist notwendig.