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Bremer Weserufer Neustadt: Bürgerinitiative kritisiert "Verstümmelung" der Platanen

Im Auftrag der Bremer Umweltbehörde setzen Fachfirmen den Rückschnitt der Platanen am Neustädter Weserufer fort. Die Bürgerinitiative "Platanen am Deich" hält die Eingriffe für zu drastisch.
01.06.2025, 07:00 Uhr
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Neustadt: Bürgerinitiative kritisiert
Von Jürgen Theiner

Auf Höhe der Becks-Brauerei sind die Kronen der Platanen am Neustädter Weserdeich bereits vor ein paar Monaten deutlich gestutzt worden, nun soll es im Bereich der Kleinen Weser weitergehen. Das ruft erneut den Protest der Bürgerinitiative (BI) "Platanen am Deich" hervor. Sie liegt seit Jahren mit der Umweltbehörde im Streit, weil sie deren Pläne für eine großflächige Umgestaltung der sogenannten Stadtstrecke zwischen Eisenbahnbrücke und Piepe ablehnt. Die weitaus meisten Platanen sollen in diesem Bereich einer terrassenartig konstruierten Hochwasserschutzanlage weichen – nach jetzigem Stand wird mit der Fällung im Jahr 2028 begonnen.

Aktuell geht es also "nur" um einen Rückschnitt der Kronen, wie es ihn in den vergangenen zehn Jahren schon zweimal gab, zuletzt 2019. Aus Sicht der BI handelt es sich diesmal jedoch nicht um einen Pflegerückschnitt, sondern um eine "Verstümmelung ohne Rücksicht auf Verluste", wie Vorsitzender Gunnar Christiansen es formuliert. Sein Mitstreiter Harald Pütz, der eine Landschafts- und Gartenbaufirma betreibt, pflichtet ihm bei. Was auf Höhe Becks mit den Platanen bereits geschehen sei und nun fortgesetzt werden soll, gehe weit über eine verträgliche Einkürzung hinaus. Unverständlich ist für die Bürgerinitiative zudem, dass der Eingriff in das Geäst der Kronen in der Brut- und Setzzeit stattfindet. Gunnar Christiansen zufolge prüft die BI eine kurzfristige Unterlassungsklage gegen die Umweltbehörde.

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Eine Sprecherin von Senatorin Kathrin Moosdorf (Grüne) trat der Darstellung der BI am Freitag entgegen. "Die Windbelastung ist für die Statik der Bäume am Standort zu groß geworden, sodass die Arbeiten aus Gründen der Verkehrssicherheit notwendig sind, um das Risiko des Baumsturzes zu minimieren", erklärte sie. Der Rückschnitt erfolge "im baumpflegerisch zulässigen Umfang".

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