Der Städtevergleich macht es deutlicher, aber eigentlich sprechen schon die Bremer Zahlen für sich: 22 Verkehrskontrolleure für rund 250.000 in Bremen zugelassene Autos – das passt nicht zusammen. In den vergangenen Jahren ist das Parkraumproblem größer geworden, während die Kontrolle des ruhenden Verkehrs kaum zugenommen hat. Auch das passt nicht zusammen.
Die Bedeutung der Kontrollen geht dabei über die Einnahmen hinaus, die Bremen aus Knöllchen erzielt oder erzielen könnte. Eine angemessene Verkehrsüberwachung ist Voraussetzung für jedes Parkkonzept. Es ist naheliegend, dass bei geringem Kontrolldruck mehr Autofahrer ins Risiko gehen.
Zukünftig mehr Personalaufwand
Warum einen Platz in der Quartiersgarage, im Parkhaus oder in einem bewirtschafteten Parkabschnitt bezahlen, wenn man im Halteverbot fast immer ungestraft davonkommt? Natürlich halten sich viele Verkehrsteilnehmer auch ohne konkrete Knöllchen-Gefahr an die Regeln – alle sind es aber längst nicht.
Entsprechend spielt die Verkehrsüberwachung auch dann eine Rolle, wenn es eigentlich um andere Dinge geht. Wer die Parkgebühren erhöht, wie es Bremen vor allem in der Innenstadt getan hat, muss sicherstellen, dass weder auf diesen Plätzen noch im Umfeld illegales Parken gefahrlos möglich ist. Jüngst hat die SPD vorgeschlagen, in innenstadtnahen Stadtteilen Kurzzeitparkplätze für Handwerker und Lieferdienste einzurichten – eine gute Idee, sofern Verkehrskontrolleure sicherstellen können, dass diese Plätze nicht ständig blockiert werden.
Dabei ist die Innenstadt nicht mal das größte Problem. Vor allem in zentrumsferneren Stadtteilen herrscht – gerade außerhalb der gängigen Kontrollzeiten des Ordnungsamts – mitunter Park-Anarchie. Entsprechend muss es zukünftig auch darum gehen, häufiger abends und nachts zu kontrollieren. In dieser Hinsicht sind andere Städte Bremen ebenfalls voraus.
All das ist nur mit deutlich mehr Personal möglich. Selbst die Sollstärke von 41 Verkehrskontrolleuren scheint zukünftig kaum ausreichend – schließlich hat Bremen gerade erst damit begonnen, gegen das aufgesetzte Parken vorzugehen. Die nächsten Schritte werden nicht nur für viel Streit sorgen, sondern auch mit einem höheren Kontrollaufwand einhergehen.