Auch am Dienstag (25. Februar) wird in Bremen erneut gestreikt. Die Gewerkschaft Verdi ruft seine Mitglieder erneut zu einer Arbeitsniederlegung auf. Damit reagiert die Gewerkschaft auf das ergebnislose Ende der zweiten Verhandlungsrunde. Betroffen von den Streiks sind:
- BSAG
- Kita Bremen
- Gesundheit Nord (Geno)
- Umweltbetrieb Bremen
- Werkstatt Bremen
- Theater Bremen
- SWB
- Wasser- und Schifffahrtsamt Bremen
- Immobilien Bremen.
„Was wir erfahren, ist keine Wertschätzung“, wird Markus Westermann, Verdi Geschäftsführer aus Bremen-Nordniedersachsen, in einer Mitteilung zitiert. „Die Belastungen der Beschäftigten wächst, der Personalmangel nimmt zu und dann keine Wertschätzung vom Arbeitgeber, das ist schon eine üble Gemengelage. Wir fordern die Arbeitgeber auf, endlich ein wertschätzendes Angebot vorzulegen“, sagt Westermann weiter. Die nächste Verhandlungsrunde soll vom 14. bis 16. März stattfinden.
Die Bremer Straßenbahn AG kritisiert die Entscheidung für einen erneuten ganztägigen Streik binnen weniger Tage – ohne dass weitere Verhandlungen in Potsdam stattgefunden haben. "Viele Menschen in Bremen sind beim Weg zur Arbeit, in die Schule und auch in der Freizeit auf einen zuverlässigen und funktionierenden öffentlichen Nahverkehr angewiesen", teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der Betrieb wird von Dienstag, 25. Februar, 3 Uhr, bis zum Betriebsbeginn am Mittwoch, 26. Februar, etwa 3 Uhr, stillgelegt, heißt es. Die Kundencenter am Hauptbahnhof, an der Domsheide und in Vegesack bleiben in dieser Zeit geschlossen. Fahrgäste werden gebeten, am Tag des Warnstreiks auf andere Verkehrsmittel auszuweichen.
Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Geld
Geplant sind am Dienstag zwei Demonstrationszüge. Der erste startet um 9.30 Uhr am Willy-Brandt-Platz, der andere gegen 10.15 Uhr am Theater am Leibnizplatz. Die Abschlusskundgebung findet ab 11 Uhr auf dem Bremer Marktplatz statt. Dort wird unter anderem Ernesto Harder, der DGB-Regionsgeschäftsführer, sprechen. Die Polizei warnt vor Verkehrsbehinderungen im Bereich der Innenstadt.
Die Gewerkschaft fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Lohn für die Angestellten im öffentlichen Dienst, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Zudem solle die Vergütung von Praktika und Ausbildungen um 200 Euro monatlich erhöht werden. Ebenso seien drei freie Tage mehr für die Angestellten nötig.
Auch am Freitag standen in Bremen bereits die Busse und Bahnen der BSAG still. Verdi rief Beschäftigte des ÖPNV in sechs Bundesländern zu Warnstreiks auf. Insgesamt waren 53.000 Beschäftigte in 69 Unternehmen in Städte und Landkreisen betroffen. Verdi will für die Beschäftigten mehr Lohn und mehr freie Tage erstreiten, die Verhandlungen mit Bund und Kommunen brachten zuletzt aber keine Annäherung. Die Arbeitgeber haben selbst noch kein Angebot vorgelegt. "Wir lassen nicht nach", sagte die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin Stefanie Reich. "Wir werden jetzt in den kommenden Wochen bis zur dritten Verhandlungsrunde unsere Warnstreikaktivitäten steigern."
In Bremen blieben alle Busse und Bahnen der BSAG in ihren Depots. "Wir bedauern die Probleme, die daraus entstehen", sagt Holling. Da die Tarifverhandlungen bundesweit und in Potsdam geführt werden, sei die BSAG daran nicht beteiligt.