Verdi ruft Beschäftigte des ÖPNV in sechs Bundesländern am Freitag (21. Februar) zu Warnstreiks auf. Wie die Gewerkschaft mitteilt, sind die Bundesländer Bremen, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz betroffen.
Insgesamt seien 53.000 Beschäftigte in 69 Unternehmen in Städte und Landkreisen betroffen. Verdi will für die Beschäftigten mehr Lohn und mehr freie Tage erstreiten, die Verhandlungen mit Bund und Kommunen brachten zuletzt aber keine Annäherung. Die Arbeitgeber haben selbst noch kein Angebot vorgelegt. "Wir lassen nicht nach", sagte die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin Stefanie Reich. "Wir werden jetzt in den kommenden Wochen bis zur dritten Verhandlungsrunde unsere Warnstreikaktivitäten steigern."
Die zweite Tarifrunde für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen blieb am Dienstag ohne Annäherung, die Arbeitgeber hatten kein Angebot vorgelegt. Die nächste Verhandlungsrunde soll vom 14. bis 16. März stattfinden.
Schon im heutigen Tagesverlauf hatte die Gewerkschaft zum Warnstreik in Lüneburg und Uelzen aufgerufen. Bei Stadtwerken, Energieversorgungsbetrieben und Müllverbrennungsanlagen sollen am morgigen Donnerstag dann deutschlandweit Beschäftigte ihre Arbeit niederlegen.
Das bedeutet der Warnstreik für Bremen und Niedersachsen
In Niedersachsen und Bremen rechne die Gewerkschaft mit einer Beteiligung im hohen dreistelligen Bereich. In Hannover ist ab 9.30 Uhr eine Demonstration geplant, zu der auch die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle erwartet wird. In Bremen soll es keine öffentlichkeitswirksame Veranstaltung geben. Die Beschäftigten sollen sich morgens an der BSAG-Zentrale treffen. Weitere Verkehrsunternehmen im VBN (Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen) sind am Freitag nicht betroffen, wie der VBN mitteilt.
In Bremen bleiben alle Busse und Bahnen der BSAG in ihren Depots. Laut BSAG-Sprecher Andreas Holling beginnt der Ausstand der Beschäftigten am Betriebsbeginn, so gegen 3 Uhr morgens. Ende des Warnstreiks soll etwa 24 Stunden später, am Sonnabendmorgen sein. "Wir bedauern die Probleme, die daraus entstehen", sagt Holling. Da die Tarifverhandlungen bundesweit und in Potsdam geführt werden, sei die BSAG daran nicht beteiligt.
Pendler aus Lilienthal und Borgfeld, die mit der Straßenbahnlinie 4 ins Bremer Zentrum und mit der Buslinie 31 von Borgfeld-Ost gen Horn-Lehe fahren, müssen umplanen. Nicht mitstreiken wird nach Unternehmensangaben das Busfahrpersonal der EVB und des Omnibusbetriebs von Ahrentschildt GmbH (OvA). Das Unternehmen bedient mit seinen Fahrzeugen unter anderem die Regionalbuslinien 630 (Zeven–Tarmstedt–Grasberg–Lilienthal–Bremen Hauptbahnhof), 640 (Worpswede–Hüttenbusch–Gnarrenburg) und 670 (Osterholz-Scharmbeck–Waakhausen-Worpswede–Lilienthal–Universität–Hauptbahnhof). Durch den Streik könne es in den Bussen aber zu einem erhöhten Fahrgastaufkommen kommen, weshalb einige Haltestellen möglicherweise nicht mehr bedient werden können.
Der VBN empfiehlt Fahrgästen, sich rechtzeitig um Fahrtalternativen zu kümmern. Fahrplanauskünfte sind in der kostenlosen Fahrplaner-App, unter www.vbn.de sowie bei der Serviceauskunft unter 0421/59 60 59 erhältlich.