Die Lieferprobleme des Zugherstellers Alstom sorgen auch bei Bremens Verkehrssenatorin Özlem Ünsal (SPD) für Ärger. "Dass wir nach vier Verschiebungen immer noch keine zuverlässige Planungssicherheit haben, belastet nicht nur die Fahrgäste, sondern auch den gesamten öffentlichen Nahverkehr", kritisiert Ünsal. Wie berichtet, kann das Unternehmen die ersten der 34 neuen Züge frühestens im März 2026 liefern. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen warnt vor massiven Störungen im Expresskreuz Bremen-Niedersachsen.
Bremen finanziell beteiligt
Bremen ist Bestandteil des wichtigen Pendlernetzes und mit rund 50 Millionen Euro am Kauf der neuen Doppelstockzüge beteiligt, wobei 90 Prozent dieses Betrags durch Regionalisierungsmittel des Bundes gedeckt sind. "Wir erwarten von Alstom endlich verbindliche Lösungen für die Erfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen und einen klaren Fahrplan, damit die Mobilitätswende nicht auf der Strecke bleibt", sagt Ünsal.
Kritik kommt auch von der Bremer FDP. Der verkehrspolitische Fraktionssprecher Fynn Voigt sieht Ünsal in der Verantwortung dafür, "dass der Schienenverkehr aus Bremen heraus und hinein einwandfrei funktioniert". Es könne nicht sein, dass Tausende Pendler sich darum sorgen müssten, wie sie im kommenden Jahr von Bremerhaven nach Bremen kommen sollen. "Wir erwarten von der Verkehrsbehörde, dass Alstom Bremen und Niedersachsen zeitnah ein verbindliches Alternativangebot unterbreitet, welches zu keinen Verkehrseinschränkungen führt", sagt Voigt.