Am 1. November übernimmt Bremen die Präsidentschaft des Bundesrates. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) wird dann in den folgenden zwölf Monaten die Sitzungen der Länderkammer leiten und sie bei offiziellen Terminen im In- und Ausland vertreten. Über diese formale Funktion hinaus bietet die Präsidentschaft aber auch die Gelegenheit, "unseren Zwei-Städte-Staat als traditionellen wie exzellenten Hafen-, Handels- und Wissenschaftsstandort zu positionieren". Das ist jedenfalls die Erwartung, die der Bürgermeister selbst an die Bundesratspräsidentschaft hat.
Im Rathaus stellte Bovenschulte am Donnerstag gemeinsam mit der Bevollmächtigten in Berlin, Nancy Böhning, das Signet für den Bremer Länderkammervorsitz vor. Es zeigt eine stilisierte Stadtmusikanten-Silhouette, die in fließendem Übergang schwarz-rot-golden gehalten ist. Dazu das Motto: Viele Stärken – ein Land. Man könne sich diesen Satz auch ohne Gedankenstrich und mit dem klein geschriebenen Wort stärken vorstellen, erläuterte der Bürgermeister den tieferen Sinn dieses sogenannten Claims. Also in der Bedeutung: Viele (Menschen) stärken ein Land. "Zusammenhalt und Solidarität zahlen sich aus, damit man ein besseres Leben hat", so Bovenschulte. Diese Botschaft der Stadtmusikantengeschichte passe "zum Selbstverständnis Bremens und Deutschlands".
Im Rahmen des Bundesratsvorsitzes wird Bremen 2026 auch die Feiern zum Tag der Deutschen Einheit ausrichten. Die organisatorischen Vorbereitungen für das Fest vom 2. bis 4. Oktober sind bereits angelaufen. Der Veranstaltungsreigen wird im Wesentlichen aus einem Bürgerfest und dem protokollarischen Teil für die politischen Gäste aus Bund und Ländern bestehen. Das Bürgerfest soll sich über alle drei Tage erstrecken. Auf einer Fläche, die vom Hauptbahnhof bis zur Weser und vom Faulenquartier bis etwa zum Theater am Goetheplatz reicht, wird es zahlreiche Veranstaltungen und Präsentationen geben. Das Rathaus plant mit einem Etat von rund 7,5 Millionen Euro.