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Wenig Parkplätze Bremer Taxifahrer kritisieren Situation am Fernbusterminal

"Täglich Enttäuschungen": Fahrer bemängeln die Zahl der verfügbaren Taxiplätze am neuen Fernbusterminal. Sie wünschen sich, nah am Bussteig halten zu dürfen. Gibt es Verbesserungsmöglichkeiten?
13.09.2024, 05:39 Uhr
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Von Ulrike Peters

"Für uns Taxifahrer ist es eine Verschlechterung", fasst Helmut Mensch die Parkplatzsituation am neuen Bremer Fernbusterminal zusammen. „Wie soll ich vorgehen, wenn ich eine Familie mit vielen Koffern oder Menschen mit Rollstuhl fahre und die Plätze neben dem Hotel nicht frei sind?“, fragt er sich. "Von den Taxiplätzen am Hauptbahnhof ist der Weg unbequem und nicht barrierefrei“, klagt er. "Ich habe das Gefühl, meiner Beförderungspflicht nicht nachzukommen. Ich möchte meine Gäste ja am Ziel aussteigen lassen." Früher war dies direkt am Bussteig möglich. Jetzt habe er unter Zeitdruck sogar einmal den Platz hinter dem Amt für Soziale Dienste am Breitenweg genutzt – und prompt eine satte Rechnung bekommen.

So wie Mensch bemängeln zahlreiche Fahrer die geringe Zahl an Taxiplätzen am Fernbusterminal, berichtet Ingo Heuermann, Vorsitzender von Taxi Ruf Bremen. Zwei ausgewiesene Taxiplätze an der Bürgermeister-Smidt-Straße seitlich vom Meininger Hotel stehen in unmittelbarer Nähe des Terminals zur Verfügung, weitere befinden sich in der Straße Beim Handelsmuseum. Heuermann hätte den zuständigen Stellen schon in der Planungsphase seine Bedenken mitgeteilt, doch diese seien unbeachtet geblieben, sagt er. Die Taxifahrer würden ihre Kunden jetzt vor der Fahrt zum Fernbusterminal über die Lage aufklären. Beschwerden gebe es daher kaum. Trotzdem: „Im Grunde kommt es täglich zu Enttäuschungen.“

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Kein Mehrangebot möglich

Wie das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) mitteilt, sei die Errichtung von Taxiplätzen bereits bei der Konzipierung des Terminals eingehend geprüft worden. Zudem sei der Planungsprozess in engster Abstimmung mit dem Landesbehindertenbeauftragten, dem Forum barrierefreies Bremen und der Fachvereinigung Personenverkehr Taxen verlaufen. Ein Problem war der Platz, erläutert ASV-Sprecherin Andrea Voth: „Die baulichen Gegebenheiten vor Ort im Zusammenspiel mit dem knappen öffentlichen Raum ließen hier bedauerlicherweise kein Mehrangebot zu.“

Die neuen Taxistände seien jedoch barrierefrei und würden über den Einstieg ins Blindenleitsystem unmittelbar in den Fußgängerbereich zum Serviceeingang sowie zu den Bushaltebuchten führen. In puncto Barrierefreiheit erfülle der Fernbusterminal die gesetzlichen Anforderungen und biete den Fahrgästen – im Vergleich zu den früheren Bussteigen – deutlich mehr Sicherheit.

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Service des Fernbusterminals nutzen

Die Taxifahrer hätten es am liebsten, wenn sie ihre Fahrgäste direkt auf dem Busterminal absetzen und aufnehmen dürfen, sagt Heuermann. Oder wenn Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zu den Bussteigen eingerichtet würden. Beides ist indes nicht möglich, erklärt Voth. Auf dem Fernbusterminal würden die Betriebsabläufe ein Befahren der Fahrbahn durch Taxen ausschließen. Weitere Taxiplätze seien aufgrund des begrenzten Platzes ausgeschlossen.

Das ASV weist darauf hin, dass die Fahrer nicht nur die Plätze beim Hotel nutzen, sondern ihre Fahrgäste auch zwischen dem Parkhaus und dem Hotel ein- und aussteigen lassen können. Dort befindet sich eine Ladezone, die über die Zufahrt an der Straße Beim Handelsmuseum erreichbar ist. Für einen kurzen Halt stehe sie auch Taxifahrern zur Verfügung, parken dürften sie dort jedoch nicht. Für Fahrgäste seien es dann nur wenige Meter zum Bussteig. Für Reisende mit eingeschränkter Mobilität, die hinsichtlich der Erreichbarkeit ihres Busses unsicher sind, biete der Terminalbetreiber Brepark eine Unterstützung an.

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