Die CDU sieht im Senat den eigentlichen Schuldigen der dramatischen finanziellen Talfahrt der Bremer Straßenbahn AG. "Der Senat wird jetzt von seiner Arbeitsverweigerung der letzten Jahre eingeholt", meint der mobilitätspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Michael Jonitz.
Wie berichtet, wird die BSAG im laufenden Jahr voraussichtlich einen Rekordverlust von rund 100 Millionen Euro verbuchen. Im vergangenen Jahr lag das Minus noch bei gut 70 Millionen Euro. "Gestiegene Energiepreise und weiterhin niedrige Fahrgastzahlen sind keine Probleme der BSAG, die erst heute aufgetaucht sind. Sie sind seit Langem bekannt, und der Senat hätte sich hierauf vorbereiten müssen", wirft der Christdemokrat den politisch Verantwortlichen vor. Wichtige Schritte seien jedoch unterblieben. Beispielhaft nennt Jonitz die Angebotsoffensive bei der BSAG, die Umgestaltung der Domsheide und die Ausbauideen für das Straßenbahnnetz. Diese Vorschläge lägen seit Jahren auf dem Tisch, würden allerdings nicht umgesetzt. Stattdessen verkehrten Busse und Bahnen schon seit Monaten nach einem Notfahrplan. Jonitz: "Von einem attraktiven ÖPNV sind wir in Bremen weiter entfernt denn je."