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Kein Durchblick an der Weser Fenster des "Arisierungs"-Mahnmals beschlagen

Am Sonntag wurde das "Arisierungs"-Mahnmal in Bremen eingeweiht. Nun zeigt sich, dass bei nassem Wetter die Fenster von innen beschlagen. Ein Blick auf die künstlerische Arbeit ist deshalb nicht immer möglich.
15.09.2023, 05:00 Uhr
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Fenster des
Von Björn Struß

Das am vergangenen Sonntag eingeweihte "Arisierungs"-Mahnmal an der Wilhelm-Kaisen-Brücke ist kein Kunstwerk, das auf den ersten Blick zu verstehen ist. Von Initiator Henning Bleyl und Künstlerin Evin Oettingshausen ist das genau so gewollt. Der Blick in die Leere soll an die ausgeräumten Wohnungen erinnern, in die heimkehrende Juden nach Ende des Zweiten Weltkriegs blicken mussten. Es zeigt sich allerdings, dass dieser Blick ins hohle Innere des Bauwerks nicht immer möglich ist. Am Donnerstagmorgen war es fast unmöglich, durch die zwei Fenster am unteren Ende der Treppe hindurchzusehen. Die Innenseiten waren nass und beschlagen. Und bei zumindest einem der zwei Fenster scheint dies nicht nur ein Problem der Morgenstunden zu sein.

Steht nun etwa ein "Schönwetter-Mahnmal" an der Weser, in dessen Innenraum sich ohne Sonne zu viel Feuchtigkeit entwickelt? Werner Wick, Sprecher des Kulturressorts, verneint diese Frage. "Es wird noch eine Be- und Entlüftung eingebaut", sagt er. Die dafür benötigten Bauteile seien von Lieferengpässen betroffen. Die Lüftungslöcher, die am oberen Ende des Bauwerks mit zwei Gittern abgedeckt wurden, gibt es bereits. So dringt Feuchtigkeit ein, die sich offenbar lange halten kann und zu beschlagenen Fenstern und Tröpfchenbildung führt.

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Die Einweihung hatten am Sonntag ab 11 Uhr Hunderte Menschen verfolgt, die aufgestellten Stühle reichten bei weitem nicht aus. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) gab in seiner Rede an, dass die beiden Erklärtafeln nachträglich angebracht werden. Beim Text gebe es noch Abstimmungsbedarf.

Auf Nachfrage erläutert Sprecher Wick: "Die Erklärung muss prägnant und kurz sein, darf aber keine wesentlichen Inhalte weglassen." Aktuell befasse sich eine Arbeitsgruppe mit der Formulierung. Beteiligt sind neben dem Kreis der Initiatoren und der jüdischen Gemeinde unter anderem das Landesamt für Denkmalpflege und die Landeszentrale für politische Bildung. "Wenn der Text geeint ist, braucht es für die Anschaffung etwa drei bis vier Wochen", sagt Wick. Die Lüftungsanlage könne voraussichtlich deutlich eher eingebaut werden.

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