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Neue "Lernorte" Bremer Bildungsbehörde schafft mehr Schulplätze für Flüchtlingskinder

Zwischen der Ankunft von Flüchtlingskindern und ihrer Einschulung verging in Bremen bisher viel Zeit. Die Bildungsbehörde hat reagiert und provisorische "Lernorte" geschaffen.
07.06.2024, 05:00 Uhr
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Bremer Bildungsbehörde schafft mehr Schulplätze für Flüchtlingskinder
Von Jürgen Theiner

Die Bildungsbehörde macht offenbar Fortschritte bei der frühzeitigen Beschulung von Flüchtlingskindern. Das Bildungsressort erreicht nach eigener Darstellung inzwischen alle Mädchen und Jungen, die im Januar von der Sozialbehörde gemeldet worden waren.

Der WESER-KURIER hatte im März über größere Versorgungslücken berichtet. Betroffen waren zu diesem Zeitpunkt vor allem Kinder, die mit ihren Eltern in Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes Bremen leben, also etwa in der früheren Vulkan-Zentrale in Vegesack und in den Leichtbauhallen an der Birkenfelsstraße (Überseestadt). Dort werden Neuankömmlinge untergebracht, bevor sie in Übergangswohnheime wechseln, die von der Stadt Bremen betrieben werden. Die Kinder besuchen dann normalerweise die Regelschulen in den jeweiligen Stadtteilen.

Problematisch wurde es mit der Überlastung der Übergangswohnheime. Weil dort Platz fehlt, verbleiben viele Familien inzwischen über einige Monate in den Erstaufnahmeeinrichtungen – zu lange, um die Kinder dort einfach sich selbst zu überlassen, zumal nach dreimonatigem Aufenthalt in Deutschland Schulpflicht besteht.

Hierauf hat sich die Bildungsbehörde nun eingestellt. Die Kinder aus den Erstaufnahmeeinrichtungen werden inzwischen entweder im Vulkan-Gebäude, in Räumlichkeiten nahe der Grundschule Überseestadt oder in vier sogenannten Willkommensschulen (WKS) im Stadtgebiet an das deutsche Bildungswesen herangeführt. Für ältere Jugendliche ab 17 Jahren gibt es an den Berufsbildenden Schulen Sprachförderklassen mit Berufsorientierung.

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Für den Lernort Überseestadt an der Stephanikirchenweide hat das Bildungsressort in Zusammenarbeit mit der Sozialbehörde auch einen Fahrdienst eingerichtet. Er wird von der BSAG betrieben. Grundschüler aus verschiedenen Stadtteilen erhalten dort montags bis freitags jeweils 2,5 Zeitstunden Unterricht. Der Lernort hat eine maximale Kapazität von 90 Kindern, weshalb der Unterricht in zwei Schichten stattfinden muss.

Die BSAG holt und bringt die Kinder mit einem Linienbus von beziehungsweise zu den vorgesehenen Haltestellen. Die Kinder werden dann an der Schulhaltestelle von Lehrkräften abgeholt und nach Schulschluss wieder zur Haltestelle begleitet. Parallel richtet die Bildungsbehörde gerade in den Landesunterkünften auf dem Hulsberg-Gelände und an der Alfred-Faust-Straße Unterrichtsräume ein. Sie sollen im Laufe des nächsten Schulhalbjahres in Betrieb genommen werden. Die Bildungssenatorin lobt die Fortschritte. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, alle Kinder und Jugendliche, die in Bremen leben, zu beschulen, gerade auch diejenigen, die zu uns geflüchtet sind“, sagt Sascha Aulepp.

Aktuellen Daten der Behörde zufolge besuchen den Lernort Überseestadt zurzeit 73 Kinder im Grundschulalter. In der Sekundarstufe sind 76 Kinder an der Willkommensschule Ellmersstraße aufgenommen worden, 20 an der Stresemannstraße, 57 am Ohlenhof und 45 in Bremen-Nord. Im Mai wurden 35 Kinder und Jugendliche neu angemeldet. Sie sollen noch vor den Ferien an den WKS Ellmersstraße und Stresemannstraße zum ersten Kennenlernen eingeladen werden und im August dann mit dem eigentlichen Unterricht starten.

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