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Parkraummangel Knöllchen für Personal: Parkplätze sind knapp am Klinikum Bremen-Mitte

Im Umkreis des Klinikums Bremen-Mitte sind Parkplätze knapp. Darunter leiden auch die Beschäftigten. Braucht es eine Ausnahmeregelung für Schichtarbeiter nach Berliner Vorbild?
26.11.2023, 20:43 Uhr
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Von Ulrike Peters

Zurück von der Schicht und ein Strafzettel am Auto: Eine Mitarbeiterin vom Klinikum-Mitte ärgert sich über die Parkplatzsituation im Umfeld des Krankenhauses. Es sei „eine Frechheit“, dass Angestellte ein Bußgeld auferlegt bekämen, wenn sie während ihrer Arbeitszeit am Klinikum parkten, schreibt sie dem WESER-KURIER. Bei der Gesundheit Nord (Geno) ist man sich bewusst, dass die aktuelle Parkplatzsituation für die Mitarbeiter nicht befriedigend ist.

Wie eine Geno-Sprecherin mitteilt, gebe es aktuell mehr als 300 subventionierte Mitarbeiterparkplätze zu einem günstigen Tarif. Des Weiteren könnten die Angestellten einen Parkplatz der Brepark mit 315 Stellplätzen sowie weitere öffentliche Plätze auf dem Klinikgelände nutzen. Bis 2028 soll neben der Notaufnahme zusätzlich ein Parkhaus entstehen, das weitere Plätze für Klinikmitarbeiter bereithalten soll.

Auch in anderen Großstädten ist der Parkraum knapp. Berlin geht mit Blick unter anderem auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schichtdienst nun einen neuen Weg: Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hat Anfang November Erleichterungen für bestimmte Berufsgruppen angekündigt. Spätabends oder frühmorgens, wenn der ÖPNV noch nicht vollständig läuft, sollen unter anderem Beschäftigte der Feuerwehr, Polizei, Justiz, der Gesundheit und Pflege ihr Auto kostenfrei in parkraumbewirtschafteten Zonen in der Nähe des Arbeitsplatzes abstellen dürfen, heißt es in einer Mitteilung. Die Regelung werde für Mitarbeiter gelten, die mindestens ein Fünftel ihrer Arbeitszeit in der Zeit von 22.30 Uhr bis 6.30 Uhr leisten.

Ausnahmegenehmigung gegen Gebühr

In Hamburg können Unternehmen aller Branchen seit diesem Frühjahr für ihre Beschäftigten im Schichtdienst Ausnahmegenehmigungen für Anwohnerparkplätze beantragen. Voraussetzung ist, dass die Schicht der Mitarbeiter vor 6 Uhr beginnt und die Anreise zum Arbeitsplatz in die nächtliche Betriebspause des öffentlichen Nahverkehrs fällt. Für die Ausnahmegenehmigung ist pro Jahr eine Gebühr fällig. Sie wird von den Betrieben an ihre Beschäftigten weitergegeben.

Studie zu Alternativflächen

Könnten die Modelle aus Hamburg und Berlin in Bremen Schule machen? Laut einem Sprecher der Mobilitätssenatorin verfolgt das Ressort die aktuelle Debatte „mit großem Interesse“ und hat „die Bedürfnisse von Menschen verschiedener Berufsgruppen zum Parken stets im Blick“. Die kostenpflichtige Parkraumbewirtschaftung in Bremen sei jedoch nicht mit der Situation in Berlin vergleichbar, auch wenn es in engen Quartieren ein Problem sei, einen Parkplatz zu finden. Das Ressort plane daher, zunächst dort Entlastung zu schaffen, zum Beispiel mit einer Quartiersgarage in der Lübecker Straße im Viertel. Außerdem solle eine Machbarkeitsstudie mögliche Alternativflächen an Kirchen, Sportstätten oder auf Supermarktparkplätzen identifizieren.

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Der Geno ist nach Angaben der Sprecherin daran gelegen, das Angebot an Parkplätzen zu erweitern. Andererseits sollen Anreize geschaffen werden, damit die Mitarbeiter auf eine Anfahrt im eigenen Pkw verzichten. Für Mitarbeiter, die die öffentlichen Verkehrsmittel nicht nutzen können, ist laut Geno seit Kurzem eine unternehmenseigene Mitfahrer-App im Angebot, in der die Beschäftigten nach passenden Fahrgemeinschaften suchen können. Und nicht zuletzt könnten die Mitarbeiter ein Jobticket und ein Fahrrad-Leasing-Modell nutzen. „Wir sind bemüht, Alternativen zum motorisierten Individualverkehr anzubieten“, sagt die Sprecherin, „nicht nur, um die Parkplatzsituation auf dem Gelände zu entlasten, sondern auch aus Klima- und Umweltschutzgründen.“

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