Ob gut gemeint auch gut ist, muss sich im Fall des Bremer Ausbildungsfonds noch erweisen. Einen Lastenausgleich zwischen Betrieben herzustellen, die sich in sehr unterschiedlichem Maße ihrer Verantwortung für die berufliche Qualifikation junger Menschen stellen, ist ja keine abwegige Idee.
Schaut man indes auf die Umsetzung, fällt wieder typisch Bremisches ins Auge: Erst mal werden neue Jobs in der zuständigen Behörde geschaffen. Planstellen für Sachbearbeitung, für eine Stabsstelle, für eine Geschäftsstelle. In der Privatwirtschaft würde man Aufgabenkritik betreiben, vorhandenes Personal umschichten und nach der Pilotphase schauen, wie viel Arbeitsvolumen tatsächlich dauerhaft zu bewältigen ist.
Nicht so in der Bremer Verwaltung. Hier wird immer noch draufgesattelt. Es hat schon seinen Grund, warum seit 2018 mehr als 2200 neue Stellen im öffentlichen Dienst entstanden sind – und warum dies irgendwann nicht mehr zu bezahlen sein wird.