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BSAG Nahverkehr in Bremen: Wenn das Taxi den Bus ersetzt

Mit dem Taxi von einer Haltestelle zur nächsten: Das kann ÖPNV-Nutzern in Bremen durchaus passieren. In welchen Fällen die BSAG im Ersatzverkehr auf Taxis zurückgreift.
16.04.2024, 05:00 Uhr
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Nahverkehr in Bremen: Wenn das Taxi den Bus ersetzt
Von Felix Wendler

Wer am vergangenen Wochenende in Schwachhausen mit der Straßenbahn fahren wollte, landete stattdessen möglicherweise in einem Taxi. Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) hatte wegen Wartungsarbeiten am Gleichrichterwerk Gustav-Deetjen-Allee einen Ersatzverkehr für die Straßenbahnlinien 6 und 8 einrichten müssen. In einem Teilabschnitt wurde dabei auch auf Taxis zurückgegriffen. Dass die BSAG Busse und Bahnen durch Taxis ersetzt, kommt nicht zum ersten Mal vor. Das mag auf den ersten Blick teuer und ineffizient erscheinen, ist nach Auskunft des Verkehrsunternehmen in manchen Fällen aber die beste Lösung.

Wann nutzt die BSAG Taxis?

Die BSAG greift vor allem bei kurzzeitigen Störungen auf Taxis zurück. Sie kommen laut Unternehmenssprecher Andreas Holling immer dann zum Einsatz, "wenn die verkehrliche Situation es erfordert" und die BSAG keine Alternative mit eigenen Fahrzeugen anbieten kann. Ausschlaggebend für die Entscheidung ist dabei unter anderem die Infrastruktur. Holling nennt schmale Straßen, fehlende Wendemöglichkeiten oder nicht ausreichende Haltestellen als Beispiele, die einen Einsatz von Bussen und Bahnen verhinderten.

Welche Gründe gibt es noch?

Stellenweise kann auch Personalmangel dazu führen, dass Taxis eingesetzt werden. Im vergangenen Sommer hatte die BSAG den Dienst auf der Linie 31, die Borgfeld und Oberneuland verbindet, übergangsweise an den Taxi-Ruf Bremen übertragen.

Wie funktioniert der Taxiverkehr?

Die BSAG unterscheidet zwei Arten von Taxi-Einsätzen. Das Linientaxi ersetzt den Bus und die Bahn unmittelbar. Es ist fahrplangebunden und kommt laut Holling zum Einsatz, "wenn wir in Randzeiten in der Peripherie der Stadt unterwegs sind und trotzdem regelmäßig Nachfrage erwarten. Dies geschieht beispielsweise in Strom oder Seehausen." Das Anruflinientaxi verkehrt ebenfalls nach Fahrplan, muss dafür aber vom Fahrgast 30 Minuten vorher bestellt werden – ansonsten fährt es nicht. Die BSAG greift Holling zufolge darauf zurück, wenn bei einzelnen Fahrten unregelmäßig Fahrgäste erwartet werden.

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Welche Probleme gibt es?

Anruflinientaxis würden oft nicht gut angenommen. "Ein Grund ist sicherlich, dass die Planung der Fahrt wegen der notwendigen Buchung komplizierter ist", sagt Holling. Auch die Linientaxis sind für die BSAG keine Dauerlösung. Der Borgfelder Beirat hatte im vergangenen September einen Beschluss gefasst, der eine längerfristige Unterstützung des ausgedünnten Busverkehrs durch Taxisbusse vorsieht. Die Forderung wurde nicht umgesetzt. In einem Schreiben teilte die BSAG dem Beirat mit, dass Taxilösungen bei "langfristigen Betriebsstörungen" nicht zielführend seien. Als Schwachstellen wurden unter anderem die geringe Kapazität der Taxis und Probleme bei der Beförderung von mobilitätseingeschränkten Fahrgästen genannt.

Wer zahlt für die Taxis?

Bezahlen müsse üblicherweise der Verursacher des Ersatzverkehrs, sagt Holling. Sprich: Müssen zum Beispiel Taxis eingesetzt werden, weil ein Bauunternehmen eine Straße beschädigt hat und Busse deswegen nicht fahren können, ist das Unternehmen verantwortlich. Handelt es sich um eine Baumaßnahme der BSAG, kommt das Verkehrsunternehmen laut Holling selbst für die Kosten auf.

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