Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sehen der dritten Tarifrunde nicht eben optimistisch entgegen. Die Verhandlungen kommen nicht voran, während viele der rund 29.000 Angestellten und 14.000 Beamtinnen und Beamten allein in Bremen in Pandemiezeiten ohnehin unter besonderem Druck stehen. Ihr Warnstreik war ein klares Signal, dass die Arbeitgeberseite die Auseinandersetzung nicht aussitzen sollte. Es zu versuchen, wäre unfair.
Die Kernforderung von fünf Prozent mehr Einkommen halten die Bremer Demonstrantinnen und Demonstranten für "sehr bescheiden". Aber es geht nicht nur um Geld: Verdi-Chef Frank Werneke hat der Tarifgemeinschaft der Länder zu recht vorgeworfen, dass sie ihrem Personal keine Wertschätzung zolle, sondern sich gleichgültig verhalte.
So kann es nicht gehen. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen leisten einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie, aber auch viele Frauen und Männer in den Bereichen Bildung, Justiz, Polizei und Soziales arbeiten unter Ausnahmebedingungen. Und die privaten Ausgaben steigen.