Der neue Senat hat die Arbeit noch nicht aufgenommen und schon ein dickes Problem am Hals. Was tun am Brill, dieser so wichtigen Nahtstelle zwischen der City und dem Stephaniviertel? Der Libeskind-Entwurf für das Sparkassen-Areal ist von SPD, Grünen und Linken verworfen worden. Keine vier Türme mehr, obwohl es von den Fraktionen vorher so viel Zustimmung gegeben hatte. Eine rüde Absage und Hohn dabei: Libeskind könne sich mit anderen Entwürfen gerne an einem Architektenwettbewerb beteiligen. So ein Ton kann auch dem Investor nicht gefallen, und auf ihn kommt es an.
Die Schapiras sind keine Menschheitsbeglücker, sie wollen mit dem Projekt ein Geschäft machen. Und ja, Daniel Libeskind aus der Schublade zu ziehen, um mit dem Architekten von Weltrang Bremen für mehr Geschossfläche gewogen zu machen, war ein freches Manöver. Es gibt dafür das schöne Wort Chuzpe.
Am Ende aber nützt es nichts. Die neuen Eigentümer haben das Heft in der Hand. Der Senat mag die Türme ablehnen, er sollte die Schapiras deshalb aber nicht verprellen, sondern auf sie zugehen.