Am Donnerstag war es wieder soweit, über die Bank am Domshof gab es Unerfreuliches zu berichten und der Sturm der Schiffskrise ist längst noch nicht vorüber, meint Wirtschaftsredakteur Philipp Jaklin.
Zum Schluss hatte Stephan-Andreas Kaulvers das Bedürfnis, sich zu bedanken – bei all jenen, die trotz des „medialen Shitstorms“ in den Monaten der Krise zu ihm gehalten hätten. So sagte es der langjährige Chef der Bremer Landesbank-Chef (BLB) vergangene Woche bei seiner Verabschiedung vor Kunden.
Die Krise der BLB hat wahrlich keine schöne Schlagzeilen produziert. Am Donnerstag war es mal wieder soweit, abermals war über die Bank am Domshof Unerfreuliches zu berichten. Die Zahlen werden in diesem Jahr noch tiefroter sein als befürchtet. Nur wer ist dafür zur Verantwortung zu ziehen? Wohl kaum der Überbringer solch schlechten Nachrichten. Völlig verquer wäre es, die BLB als „Opfer der Medien“ zu betrachten.
Wenn der neue Landesbank Christian Veit jetzt so kurz nach seinem Amtsantritt mit derart unschönen Neuigkeiten an die Öffentlichkeit tritt, entspricht das dem erprobten Vorgehen von Krisenmanagern und Sanierern. Schnell Auskehren, heißt die Devise.
Je mehr toxische Altlasten dabei auf der Schaufel landen, desto forscher lässt sich zur Tat schreiten, wenn es um unpopuläre Entscheidungen geht – etwa über die Zahl der Stellen, die mit dem Komplettverkauf an die NordLB in Bremen und Oldenburg wegfallen werden.
Eines zeigt sich auch immer deutlicher: Der Sturm der Schiffskrise ist längst noch nicht vorüber. Den Preis für die unverantwortliche Anhäufung von Kreditrisiken in diesem Geschäft muss nun die NordLB in Hannover zahlen. So unrühmlich Bremens Landesbank-Abenteuer verlaufen ist – das kleine Bundesland kann froh sein, dieses Kapitel zu schließen.