Das ist ein dicker Hund. Da wird allenthalben über die Verrohung der Sitten geklagt, über mangelnden Respekt im Umgang miteinander und ein unterentwickeltes Demokratieverständnis. Es gibt daraus erwachsend stärkere populistische Strömungen und rechtsextreme Parteien. Ein großes Problem, darin sind sich die meisten einig, allen voran die Bundesregierung.
Trotzdem will sie sich jetzt von einem Programm verabschieden, das in den Schulen nachweislich viel dafür gebracht hat, jungen Menschen Werte wie Gleichberechtigung, Toleranz und Solidarität zu vermitteln. Diese Entscheidung ist falsch, schon deshalb, weil sie allein mit den (überschaubaren) Kosten begründet wird.
Ja, es muss gespart werden. Aber in diesem Bereich bitte nicht. Für eine Gesellschaft, die immer weiter auseinanderdriftet, ist die Arbeit der Jugendmigrationsdienste und „Respect Coaches“ essenziell. Sie zu kappen oder gar aufzugeben, sollten Regierung und Parlament sich noch einmal ganz genau überlegen.