Am Freitag hat die Bremer Polizei noch einmal alles auf die Straßen gestellt, was blitzt und Temposünder überführt: Drei Teams waren im Einsatz, zudem wurde an drei Stellen aus entsprechend ausgerüsteten Anhängern der Verkehr überwacht. Von Montag bis Donnerstag waren im Rahmen der bundesweiten "Speedweek" zwei Teams ganztägig unterwegs.
"Wir haben an insgesamt zehn Schwerpunkten kontrolliert", berichtet Polizeisprecherin Franka Haedke. Darunter seien die Bismarckstraße, der Breitenweg und der Abschnitt Außer der Schleifmühle gewesen. Zudem habe man vor allem an Autobahnen und Kraftfahrstraßen geblitzt. Letztere sind besonders ausgebaute Straßen, die generell nicht betreten oder mit Fahrrädern befahren werden dürfen. Auch Fahrzeuge, deren Höchstgeschwindigkeit unter 60 km/h liegt, dürfen sie nicht benutzen. In Bremen sind das etwa Abschnitte von Bundesstraßen und Autobahnzubringer.
"Car Friday" in der Überseestadt
Eine detaillierte Auswertung der Daten liegt noch nicht vor. "Erfahrungsgemäß gehen erhebliche Überschreitungen während dieser angekündigten Woche verschärfter Kontrollen zurück", sagt Haedke. Deshalb verzichte die Bremer Polizei auf einen Schwerpunkttag, sondern sei ganzjährig jeden Tag mit mindestens zwei Kontrollteams unterwegs. Verstärkt werde man schon wieder am kommenden Karfreitag kontrollieren. Grund: Vor Jahren hat die Autoposer- und Tuner-Szene den Feiertag zum "Car Friday" erklärt, an dem sie besonders aktiv ist. Das gilt unter anderem für die Überseestadt, wo die Polizei in diesem Jahr besonders präsent sein will.
Wenn man mit zu viel Tempo erwischt wird, richtet sich das Strafmaß nach dem bundesweiten Bußgeldkatalog, der regelmäßig aktualisiert wird. Innerorts kostet eine Geschwindigkeitsüberschreitung von bis zu zehn Kilometern pro Stunde 30 Euro. Wer 21 bis 25 Kilometer pro Stunde zu schnell fährt, muss mit einem Bußgeld von 115 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Außerorts kostet ein Verstoß bis zehn Kilometer pro Stunde 20 Euro. Einen Punkt und 100 Euro Strafe gibt es ab 21 Kilometern pro Stunde.
Weitere Kontrollen der Polizei gab es am Mittwoch und Donnerstag zudem im Rahmen der Aus- und Fortbildung zum Thema Alkohol, Drogen und Medikamente im Straßenverkehr. Schwerpunkt war der Stadtteil Walle, hier vor allem die Bremerhavener Straße und der Autobahnzubringer Überseestadt. Dabei wurden 411 Fahrzeuge angehalten und 445 Personen überprüft.
Nach Angaben der Polizei standen 15 Fahrer unter dem Einfluss von Kokain oder Cannabis. Zudem wurden fünf Personen mit verbotenen Messern angetroffen, weitere sechs Fahrer waren ohne gültige Fahrerlaubnis unterwegs. Zudem wurden diverse Ordnungswidrigkeiten festgestellt, etwa Verstöße gegen die Anschnallpflicht oder Telefonieren ohne Freisprechanlage.
Besonders auffällig waren zwei Fälle: Ein Pkw-Fahrer stoppte vor der Kontrollstelle und tauschte anschließend mit seinem Beifahrer die Plätze. Dies bemerkten jedoch die Polizisten. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass der erste Fahrer keinen Führerschein hatte. In einem weiteren Fall hatten zwei kontrollierte Personen jeweils einen Haftbefehl offen, konnten jedoch den haftbefreienden Betrag vor Ort begleichen.