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Untere Rathaushalle Bürgerinitiative warnt vor "faulem Kompromiss" bei der Nutzung

Es sieht nach verhärteten Fronten aus: Der Bremer Senat will in der Unteren Rathaushalle ein Welterbe-Informationszentrum einrichten, eine Bürgerinitiative ist dagegen. Sie warnt vor einem "faulen Kompromiss".
16.04.2025, 05:00 Uhr
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Bürgerinitiative warnt vor
Von Jürgen Theiner

Eine gemeinsame Nutzung der Unteren Rathaushalle als Ausstellungsbereich und Standort eines Welterbe-Informationszentrums kommt für die Bürgerinitiative Untere Rathaushalle nicht infrage. Die Akteure um die Kunsthandwerkerin Frauke Alber und den Architekten Ulrich Ruwe appellieren an den Senat, beim bevorstehenden Gestaltungswettbewerb eine räumliche Trennung der beiden Bereiche vorzusehen.

Wie berichtet, hatte sich der Senat zuletzt Ende März mit dem geplanten Informationszentrum zum Unesco-Welterbe Rathaus und Roland beschäftigt. Geplant ist eine touristische Anlaufstelle mit multimedialer Ausstellung, die über Architektur, historischen Hintergrund und Funktion des Rathauses informiert. Umstritten ist allerdings die räumliche Anordnung. Der Senatskanzlei schwebt vor, die Informationsstätte samt Empfangsbereich in der Unteren Rathaushalle zu positionieren. Dabei soll noch ausreichend Platz für die dort bisher stattfindenden Ausstellungen verbleiben. Diese Kombination alter und neuer Nutzung ist auch Maßgabe für einen Gestaltungswettbewerb, der in den kommenden Monaten stattfinden soll.

Ein wie auch immer geartetes Nebeneinander des Welterbe-Informationszentrums mit der Ausstellungsfläche wäre aus Sicht der Bürgerinitiative jedoch "ein fauler Kompromiss", urteilt Sprecherin Frauke Alber. Die beiden Elemente könnten nicht sinnvoll abgegrenzt werden, sondern würden sich gegenseitig stören. Besser sei es, die Untere Rathaushalle in ihrer bisherigen Funktion als Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich zu belassen und das Welterbe-Informationszentrum mit seiner Geschichtsvermittlung in einem angrenzenden Raum unterzubringen. Wer vom Liebfrauenkirchhof aus die Untere Rathaushalle betritt, würde in dieser Variante zunächst auf einen Empfangstresen zugehen und dann linker Hand weitergeleitet in einen etwa 160 Quadratmeter großen Nebenraum. "Sollte diese Größe als nicht ausreichend angesehen werden, wäre zu prüfen, ob gegebenenfalls weitere Räume (zurzeit Registratur, Büro) genutzt werden können", heißt es in einem Memorandum der Bürgerinitiative.

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Das Welterbe-Informationszentrum in einen Nebenraum zu stopfen und die Untere Rathaushalle weiterhin exklusiv privaten Ausstellungsmachern zu überlassen, ist indes keine Option, die in der Senatskanzlei ernsthaft erwogen wird. Das Projekt Welterbezentrum wird deshalb weiter so vorangetrieben, wie in der Senatssitzung am 25. März beschlossen. Noch im laufenden Jahr soll demnach mit der Modernisierung der Gebäudetechnik der Unteren Rathaushalle begonnen werden, damit dort im kommenden Jahr der Aufbau des Ausstellungsbereichs starten kann. Im Frühjahr 2027, so hofft man, soll das Welterbe-Informationszentrum dann an den Start gehen. Die Gesamtkosten werden auf gut 3,7 Millionen Euro geschätzt. Der Bund schießt voraussichtlich ein gutes Drittel davon zu.

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