Das geplante Weltkulturerbe-Informationszentrum in der Unteren Rathaushalle soll im Frühjahr 2027 an den Start gehen. Der Senat hat sich am Dienstag erneut mit dem Projekt befasst und vor allem finanziell die Weichen dafür gestellt, dass in Kürze ein offizieller Förderantrag beim Bund gestellt werden kann. In Berlin ist das Vorhaben bereits als förderfähig anerkannt worden, ein Zuschuss von 1,36 Millionen Euro wurde in Aussicht gestellt. Die Gesamtkosten für die notwendigen baulichen Veränderungen in der Unteren Rathaushalle, die Gestaltung eines Informations- und Besucherzentrums sowie für einen barrierefreien Zugang werden inzwischen auf 3,73 Millionen Euro beziffert. Bremen muss also knapp zwei Drittel der Projektfinanzierung stemmen. Der Nachweis, dass diese Mittel bereitstehen, ist Voraussetzung für den Förderantrag in Berlin.
Der weitere Zeitplan für das Projekt sieht nun vor, dass bereits im laufenden Jahr mit ersten baulichen Veränderungen in der Unteren Rathaushalle begonnen wird. Dabei geht es vor allem um die Hauslogistik (Toilettenanlagen, Ertüchtigung der Elektrotechnik, Lüftung, Fußboden). Parallel soll ein Ideenwettbewerb für die inhaltliche Gestaltung des Informationszentrums zum Unesco-Weltkulturerbe Rathaus und Roland gestartet werden. Mit Empfang und Ausstellungsbereich wird es den Plänen zufolge an 360 Tagen im Jahr geöffnet sein. Es geht also um einen professionell gestalteten Anlaufpunkt für Touristen, der Wissen über den spätmittelalterlichen Bau und seine Geschichte vermittelt.
Das Projekt hat allerdings auch Kritiker. Im vergangenen Jahr formierte sich eine Bürgerinitiative. Sie befürchtet, dass das geplante Welterbezentrum die bisherigen Nutzungen der Unteren Rathaushalle verdrängt, also etwa den adventlichen Kunsthandwerkermarkt und andere Veranstaltungen. Auch der Beirat Mitte stellte sich gegen das Vorhaben.