Es ist eine ernüchternde Erkenntnis, dass in Bremen mehr als 50.000 Menschen Verkehrslärm ausgesetzt sind, der ihre Gesundheit gefährdet. Denn das Problem ist seit Jahrzehnten bekannt. 1977 haben Behörden das erste Lärmkataster für den Straßenverkehr erstellt. 1981 verabschiedete der Senat einen Aktionsplan, um etwas gegen die Lärmbelästigung zu tun.
Heute machen Flüsterasphalt, Tempo 30 oder Lärmschutzwände den Alltag in vielen Stadtgebieten etwas ruhiger. Trotzdem sind Autos und Laster für jeden zehnten Bremer immer noch eine potenzielle Gesundheitsgefahr. Nach mehr als 40 Jahren ist das eine mehr als dürftige Bestandsaufnahme.
Es reicht eben nicht, einen Aktionsplan nach dem nächsten zu verabschieden. Die Erkenntnisse müssen in konkrete Entscheidungen münden. Diese sind oft kleinteilig und taugen nicht dazu, sich in der Politik zu profilieren. Jedes Dezibel weniger macht die Stadt lebenswerter.