Die Entwicklungsprozesse auf dem Gelände des Neuen Hulsberg-Viertels sind dynamisch. Und das wirke sich zuweilen auch positiv aus, sagte Steffen Eilers (Grüne), Sprecher des Beirates Östliche Vorstadt auf der jüngsten Sitzung. So wie bei der alten Kinderklinik, die noch vor acht Jahren hätte abgerissen werden sollen und in der jetzt sozialer Wohnungsbau entsteht. Manfred Corbach, Leiter der Gewoba Immobilienwirtschaft, stellte die Pläne für die ehemalige Professor-Hess-Kinderklinik vor.
Mit Blick auf das ehemalige Bundeswehrhochhaus in der Bahnhofsvorstadt räumte Corbach ein: "Wir lernen gerade dazu, es ist nicht so einfach, ein altes Gebäude in ein Wohnhaus umzuwandeln". Dieser Prozess in der ehemaligen Professor-Hess-Kinderklinik läuft seit September 2021. Corbachs Fazit: "Wir brauchen Geduld und sind zwischendurch auch an unsere Leistungsgrenzen gestoßen".
Seit Herbst 2021 wird das Kinderklinik-Gebäude vom Verein Visionskultur zwischengenutzt. Dessen "Creative Hub" hatte zuvor im Bundeswehrhochhaus seinen Sitz. Gerade hat das Kreativ-Labor, wie bereits berichtet, eine Verlängerung bis voraussichtlich 2024 bekommen. Danach soll endgültig mit dem Umbau begonnen werden. "Allerdings kann Visionskultur aus Brandschutzgründen nicht mehr die gesamte Fläche bespielen, sondern nur noch ein bis zwei Etagen", sagte Corbach.
Sozial geförderte Wohneinheiten
In der ehemaligen Professor-Hess-Kinderklinik werden 54 sozial geförderte Wohneinheiten entstehen, allerdings, der Gebäudestruktur geschuldet, ohne Balkone. 20 Prozent sind Menschen vorbehalten, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Angegliedert werden soll eine Senioren-Tagespflege. Im Januar 2022 hat die Gewoba zudem die neue Kinderklinik erworben. Baubeginn war bereits drei Monate später. In Nutzung befinden sich bereits der sozialpsychiatrische Dienst sowie die Kunst- und Ergo-Therapie. So konnte die erste Etage bereits im September 2022 an Gesundheit Nord vermietet werden.
Das Erdgeschoss ist für eine Kita mit sechs Gruppen vorgesehen. Für die erste Etage Wohngruppen, etwa für den Martinsclub. In der zweiten Etage sollen Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen an Familien, Senioren und Alleinerziehende vermietet werden. Dazu kommt ein Bereich für Tages- und Nachtpflege. Zudem wurde ein neuer Zugang geschaffen. Außerdem sollen auf dem Areal Grünflächen mit hohen Hecken sowie eine Fahrrad-Einhausung entstehen. Zur Qualität im südlichen Bereich soll ein Café beitragen, das allen Bewohnern des Neuen Hulsberg-Viertels offen steht. Zur Bismarckstraße hin sind keine Veränderungen vorgesehen.