Dicke schwarze Rauchwolken sind am vergangenen Montag über Bremen gezogen. Bei den Bränden auf dem ehemaligen Könecke-Gelände in Hemelingen und vor der Kunsthalle an einem Kunstwerk gehen die Ermittler der Bremer Polizei nun von Brandstiftung aus. Das bestätigte die Polizei am Montagnachmittag auf Nachfrage. Bei dem dritten Brand am 2. September im Kino Kristallpalast am Weserpark sollen hingegen Arbeiten im Haus die Ursache sein.
Am späten Montagabend brannte es auf dem Ex-Gelände der Wurstfabrik Karl Könecke. Es gab eine starke Rauchentwicklung, Teile des Daches stürzten ein. Erst am frühen Dienstagmorgen vermeldete die Feuerwehr, den Brand gelöscht zu haben. Die Aufräumarbeiten dauerten bis in die Mittagsstunden. Zwei angrenzende Wohnungen mussten wegen des starken Rauches evakuiert werden, sechs Menschen mussten wegen des Verdachts auf Rauchvergiftung behandelt werden. Insgesamt kämpften 310 Brandschützer gegen die Flammen, eine Feuerwehrfrau und ein Feuerwehrmann mussten leicht verletzt ins Krankenhaus. Nun ist klar: Das Feuer soll mit Absicht gelegt worden sein.
Das ist auch bei dem Kunstwerk aus gestapelten Fahrzeugen vor der Kunsthalle der Fall. Das Auto-Ausstellungsstück brannte in der Nacht zu Dienstag. Das Werk ist mittlerweile entfernt worden, was allerdings sowieso geplant war und nicht an dem Feuer lag. Ob es einen Zusammenhang bei den Bränden gibt, will die Polizei bislang weder dementieren noch bestätigen. Das werde standardmäßig geprüft, so eine Sprecherin der Polizei.
Beim Cinestar Kristallpalast ermitteln die Beamten nun wegen fahrlässiger Brandstiftung, sagt Jana Schmidt, Sprecherin der Bremer Polizei. Der Brand soll nach derzeitigem Stand im Technikanbau des Gebäudes ausgebrochen sein. In dem Raum mit der gesamten Gebäudetechnik und Stromversorgung des Komplexes sei ein erheblicher Schaden entstanden, der Kinobereich selbst sei aber weitestgehend unbeschädigt, hatte Cinestar-Geschäftsführer Oliver Fock auf Nachfrage des WESER-KURIER mitgeteilt. Wie es ganz konkret in dem Kino weitergeht und wann es wieder öffnen kann, ist noch unklar.
Innerhalb von fünf Stunden hatte die Bremer Feuerwehr am 2. September mit drei Bränden zu kämpfen. Mehr als 400 Einsatzkräfte und 100 Fahrzeuge waren an dem Tag im Einsatz. Es war der bislang arbeitsreichste Tag des Jahres für die Brandschützer.
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