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Radverkehr in Bremen Schnellstrecken für Radfahrer

Ein Netz aus schnellen Fahrradrouten soll ich über Bremen erstrecken. Am Wallring haben die Arbeiten an einer Premiumrouten begonnen. Ein Überblick über die geplanten und umgesetzten Strecken.
10.06.2021, 05:55 Uhr
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Schnellstrecken für Radfahrer
Von Pascal Faltermann

Rund 500 Kilometer Radwege und Fahrradstraßen besitzt die Stadt Bremen. Im Verkehrsentwicklungsplan 2025 (VEP) sind Maßnahmen vorgeschlagen, wie der Radverkehr noch weiter ausgebaut und verbessert werden kann. Darunter sind die Premiumrouten, die weitgehend den Anforderungen von Radschnellverbindungen entsprechen. Mit dem Projekt „Wallring“ hat das Verkehrsressort mit dem Bau des „Kernstücks in der Innenstadt“ begonnen. Zahlreiche weitere solcher Express-Strecken sind in Planung. Insgesamt sollen an die 100 Kilometer entstehen. Ein Überblick über die durchnummerierten Premiumrouten, die umgesetzt, gebaut und geplant sind.

D.15: Die Strecke D.15, wie sie im Verkehrsentwicklungsplan ausgezeichnet wird, zieht sich. Auf einer Länge von 43,8 Kilometern soll sie von Farge in Bremen-Nord über Gröpelingen, Walle und Hastedt bis nach Hemelingen und Mahndorf führen. Die Machbarkeitsstudien dafür sind abgeschlossen. Von der Langen Reihe bis nach Hemelingen wird genauer geplant und an Teilstücken bereits gearbeitet. "In Hemelingen gibt es viel Zustimmung für das Projekt, alle warten, dass die Strecke gebaut wird", sagt Wilhelm Hamburger, Referent und Projektleiter im Verkehrsressort. Zwischen Arbergen und dem Bahnhof Mahndorf wird ein Netzschluss geplant. Weitere Abschnitte bis zur Stadtgrenze mit Achim sollen folgen. Zum Teil müssten laut Hamburger noch Sachverhalte mit Eigentümern geklärt werden. In der City hat der Bau des Wallrings begonnen, über den ein Teil dieser Strecke verläuft. Der genaue Weg durch den Grünzug in Gröpelingen oder den Mählandsweg soll noch mit dem Beirat abgestimmt werden.

Wallring: Mit dem Projekt möchte Bremen eine Fahrradroute auf beiden Seiten der Weser bauen, die um die Innenstadt herum führt. Begonnen haben die Arbeiten in dieser Woche mit der Umgestaltung eines Abschnittes in der Neustadt, bevor es ab 19. Juli mit Maßnahmen im Stephaniviertel losgeht. Der erste Bauabschnitt schließt westlich direkt an das Fahrradmodellquartier Alte Neustadt an. Die Route wird über die Straße am Wall führen.

D.16: Das Teilstück der Premiumroute D.16 zeigt, wie das Fahrradkonzept der Stadt einmal aussehen könnte. Von den Wallanlagen (Kennedyplatz) aus geht es auf rot gefärbtem Belag über die Rembertistraße, Parkallee in Richtung Schwachhausen. Über die Wachmannstraße und die Hermann-Henrich-Meier-Alle führt sie dann zur Uni. Bis auf punktuelle Maßnahmen und die Kennzeichnung als Premiumroute ist sie weitgehend fertig. Die gesamte D.16-Strecke soll einmal quer zur Weser, von Huchting durch die Neustadt, über die Innenstadt bis zur Universität und weiter raus Richtung Lilienthal führen. Die Abschnitte Uni bis Lilienthal und die Abschnitte links der Weser sind im VEP vorgeschlagen. Benötigt wird dafür die geplante neue Brücke zwischen Piepe, Stadtwerder und Altenwall.

D.17: Mit dieser Premiumroute soll eine fahrradfreundliche Anbindung der Stadtteile Obervieland und Woltmershausen an die City sowie das GVZ geschaffen werden. Die Strecke verläuft über die umstrittene Stadtstrecke am linken Weserufer. Dort muss die Deichsicherheit hergestellt werden, wofür nach aktuellen Planungen rund 130 Platanen gefällt werden müssten. Die Machbarkeit wurde im Rahmen der geplanten Küstenschutzmaßnahme für diesen Abschnitt nachgewiesen, die weiteren Strecken sind bislang im VEP vorgeschlagen.

D.19: Mit diesem Ring soll, so der Vorschlag, die Innenstadt, Neustadt und Östlichen Vorstadt umfahren werden. Von der Stephanibrücke über die Neuenlander Straße, die Erdbeerbrücke, dann parallel zur Bahn bis zur Hemmstraße und zurück zur Weser ist die Strecke vorgesehen. 

D.19 b und c: Diese Strecke umschließt als „Großer Ring“ die Stadtteile Woltmershausen, Grolland, Obervieland, Hemelingen, Gartenstadt Vahr, Schwachhausen, Findorff und Walle. Enthalten sind zwei bereits untersuchte neue Brücken in Hemelingen und Woltmershausen. Der gesamte Streckenverlauf soll möglichst bald untersucht werden. 

D.20: Im Nordosten von Bremen soll diese Route den Verkehr zwischen Universität, Neuer Vahr, Sebaldsbrück und Arbergen bündeln.

D.20a: Zwischen Woltmershausen, Huchting und Richtung Delmenhorst soll diese im Verkehrsentwicklungsplan vorgeschlagene Route entstehen. Sie knüpft an die fertige Strecke in der Neustadt von der Stephanibrücke über den Neustadtsbahnhof an und bezieht das im Bau befindliche Tabakquartier mit ein. Zwischen Ganderkesee und Woltmershausen wird die Machbarkeit dieser Pendlerstrecke für den regionalen Radverkehr aktuell vom Kommunalverbund in Kooperation mit den Städten Bremen, Delmenhorst und Ganderkesee sowie dem Landkreis Oldenburg untersucht. Die Studie soll im Herbst dieses Jahres vorliegen.

Laut Verkehrsentwicklungsplan sollen die genannten Radpremiumrouten bis zum Jahr 2030 möglichst umgesetzt sein. Das ist von verschiedenen Faktoren abhängig. "Die finanziellen Mittel müssen weiterhin bereitstehen und alle planerischen Fragestellungen und damit verbundene Abstimmungen positiv abgeschlossen werden", sagt Wilhelm Hamburger. Das Verkehrsressort sei dafür grundsätzlich gut aufgestellt. Neue Stellen, wie zum Beispiel das „Team Nahmobilität“ wurden geschaffen, und wenn das Tagesgeschäft keine ungewöhnlichen Überraschungen bringe, könne das Ziel, die Premiumrouten bis 2030 weitgehend fertig zu stellen, durchaus erreicht werden. "Ein wenig Optimismus bei allen Beteiligten könnte auch nicht schaden. Immerhin soll mit den Premiumrouten ein Qualitätssprung in einem bereits vorhandenen, geschlossenen und attraktiven Radroutennetz erreicht werden, das es so nur in sehr wenigen Städten in Deutschland gibt", sagt Hamburger.

Info

43,8 Kilometer lang soll die Radpremiumroute von Bremen-Nord bis Hemelingen werden.

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