Die Gewerkschaft Verdi warnt vor einem Kollaps der Rettungsdienste in Bremen und Niedersachsen. Diese stünden unmittelbar vor den Weihnachtsfeiertagen vor einer Überlastung, heißt es in einer Mitteilung. Es drohe der Ausnahmezustand mit gravierenden Folgen für die Patienten. Verdi fordert die Landesregierungen daher zum Handeln auf.
Die Befürchtung: Es könne ein rettungsdienstlicher Zustand eintreten, wie es ihn zuletzt in Berlin gegeben hat. In der Hauptstadt wurde zuletzt immer wieder über den Rettungsdienst diskutiert. Zuletzt nachdem eine 15-Jährige nach einem Unfall mit einem Linienbus gestorben war. Der Notarzt brauchte damals neun, ein Rettungswagen 20 Minuten bis zur Unfallstelle, weil zum Zeitpunkt des Notrufs kein Rettungswagen verfügbar war.
In Bremen und Niedersachsen sind die Gründe für die Situation der Rettungsdienste laut Verdi vielfältig: Sie reichen den Angaben zufolge vom generellen Personalmangel über kurzfristige krankheitsbedingte Ausfälle bis hin zur fehlenden Aufklärung der Bürger. Auch die Mitarbeiter der Leitstellen sind laut Verdi an der Belastungsgrenze oder haben diese überschritten. "Viele eingehende Notrufe sind keine, sondern laufen nur deswegen in den Leitstellen auf, weil die Arztpraxen und die Kassenärztliche Notfallversorgung oft nicht erreichbar sind", teilt die Gewerkschaft weiter mit. „Ab einem gewissen Zeitpunkt sind die Bürger dann so verzweifelt, dass sie den Notruf wählen, da sie dort zumindest jemanden erreichen“, sagt Mario Kraatz, Vorsitzender des Verdi-Fachvorstands Feuerwehr Niedersachsen Bremen.