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Vandalismus in Bremen Schule wird aufgeräumt

Bremen. Nach dem schweren Fall von Vandalismus in der Schule Bardowickstraße in Vahr haben am Montag die Aufräumarbeiten begonnen. Sie werden voraussichtlich Ende der Woche abgeschlossen sein, sagte Peter Schulz, Sprecher von Immobilien Bremen.
06.08.2013, 12:26 Uhr
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Von Volker Kaiser und Janine Wergin

Bremen. Nach dem schweren Fall von Vandalismus haben am Montag die Aufräumarbeiten in der Schule Bardowickstraße begonnen. Sie werden voraussichtlich Ende der Woche abgeschlossen sein, sagte Peter Schulz, Sprecher von Immobilien Bremen.

Dabei geht es auch darum sicherzustellen, dass die Lehrer der Förderschule in der Vahr gefahrlos die Unterrichtsmaterialien bergen können und sich nicht zum Beispiel an herumliegenden Glasscherben verletzen. Seit Anfang Juli hatten Randalierer die Gebäude in der Bardowickstraße wiederholt aufgesucht. Bei den Tätern handelt es sich offenbar um eine Gruppe von fünf Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren, wie die Polizei mitteilte.

Die rund 50 Schüler der Zweigstelle Bardowickstraße werden im beginnenden Schuljahr in der Hauptstelle an der Duttweiler Straße beschult. Während der laufenden Arbeiten werde auch aufgelistet, was alles zu Bruch gegangen ist, sagte Peter Schulz. Insofern könnten auch noch keine genaue Kostenschätzung abgegeben werden. Zunächst wurde von 100.000 Euro Schadenshöhe ausgegangen. Welcher Aufwand nötig ist, um das Gebäude wieder herzurichten, hänge auch von der künftigen Nutzung ab.

Indes dauern die Vernehmungen der Verdächtigen an. Es gehe darum, ihre jeweilige Tatbeteiligung zu ermitteln, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag. Dazu würden die Jugendlichen einmal oder je nach Bedarf auch mehrmals befragt. Am Freitag war einer 15-Jährigen nach ersten Spurenauswertungen eine Tatbeteiligung nachgewiesen worden. Sie räumte daraufhin ihrer Beteiligung an mehreren Vandalismusfällen ein.

Bis zum Abschluss des Ermittlungsverfahrens werde es noch einige Woche dauern, sagte Frank Passade, Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag. Die Randalierer müssen nicht nur mit zivilrechtlichen Ansprüchen rechnen, sondern haben sich auch strafbar gemacht. "Im Moment ist es aber rein hypothetisch, darüber zu sprechen, was den Jugendlichen droht, wenn sich der Tatverdacht erhärten sollte", erklärte er. Grundsätzlich seien Jugendliche ab 14 Jahren strafmündig. Da die Verdächtigen 14 bis 17 Jahre alt sind, könnten sie also strafrechtlich belangt werden. "Es wird nicht gegen die Eltern ermittelt".

Den Jugendlichen droht unter anderem eine Anklage wegen Sachbeschädigung. "Für Sachbeschädigung reicht das mögliche Strafmaß von Geldstrafe bis zu einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren", erklärt Passade. Aufgrund des Alters der Beteiligten gilt aber das Jugendstrafrecht. Bei einer Verurteilung käme es deshalb im schlimmsten Fall zu einer Jugendstrafe, das heißt zu einer Freiheitsentziehung, die aber auch auf Bewährung ausgesetzt werden kann.

Eine Anklage wegen Sachbeschädigung ist zudem nicht zwingend. "Denkbar ist auch, dass die Jugendlichen gemeinnützige Arbeit verrichten oder an einem Antigewalt-Kurs teilnehmen", sagte Henning Maul-Backer, Abteilungsleiter Strafrecht beim Bremer Justizsenator. "Das Jugendstrafrecht ist auf den Erziehungsgedanken ausgerichtet. Die Jugendlichen sollen sich nicht mehr strafbar machen und da können solche Maßnahmen helfen", erklärte er. Es sei natürlich ein Unterschied, ob es sich um strafrechtlich noch nicht in Erscheinung getretene, frustrierte Schüler handele oder um Kriminelle, die mit dem Gesetz massiv in Konflikt gekommen seien. Generell entscheide die Staatsanwaltschaft in Rücksprache mit der Jugendgerichtshilfe, die Kenntnisse über Vorgeschichte der Tatverdächtigen einbringe.

Vandalismusfall für Schulstandortplanung relevant

Der Sprecher der Bildungsbehörde, Michael Huesmann, sagte auf Anfrage, der Vandalismusfall stelle die Verantwortlichen nun vor eine neue Situation. Derzeit werde der Schulstandortplan für den Bremer Osten erarbeitet. Im Zuge der Planung werde in einem Willensbildungsprozess, an dem auch die örtlichen Politiker beteiligt werden, festgelegt, welcher Bedarf besteht und wie Schulen künftig genutzt werden.

"Der Vandalismusfall in der Bardowickstraße ist ein weiterer Faktor, der bei den Überlegungen zur Schulstandortplanung zu berücksichtigen ist", so Huesmann weiter. Da das Gebäude im kommenden Schuljahr nicht genutzt werde, bestehe jetzt "kein unmittelbarer Handlungsdruck", über die Zukunft des Gebäudes zu entscheiden.

Nach Angaben von Peter Schulz, der zunächst von einem Leerstand ausgeht, wird die Schule Bardowickstraße gesichert und dann regelmäßig kontrolliert.

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