Findorff. Auch der Findorffer Stadtteilbeirat fordert die Bremer Sportsenatorin auf, die Wasserflächen im Westbad der realen Bevölkerungsentwicklung anzupassen. Die Findorffer stellten sich einstimmig und im Wortlaut hinter den Gröpelinger Beiratsbeschluss vom 20. Juni. Anlass ist das Konzept für die Zukunft der Bremer Bäder. „Wir sind aus allen Wolken gefallen“, berichtete die Findorffer Beiratssprecherin Gönül Bredehorst (SPD). Das Konzept sehe eine Verkleinerung der Wasserflächen bei wachsender Bevölkerung vor.
In ihrem Beschluss fordern nun auch die Findorffer Stadtteilpolitiker die Bremer Senatorin für Soziales, Frauen, Jugend, Integration und Sport auf, die Planungen für den Neubau des Westbades neu aufzunehmen und es in Abstimmung mit den Nutzergruppen zu einem Familienbad umzugestalten. Zu berücksichtigen seien dabei aktuelle Daten der Bevölkerungsentwicklung im Bremer Westen, insbesondere die Zuwanderung vieler Familien mit Kindern.
Konkret sollen die Wasserflächen an die realen Bedarfe von Schulklassen, Kindertagesstätten-Gruppen, Schwimm- und Gesundheitskursen, Schwimmvereinen und nicht organisierten Besuchern angepasst werden. Das umfasst Nichtschwimmerbecken, Warmbecken, Kursbecken, Lehrbecken sowie vergrößertes Eltern-Kind-Becken. Außerdem solle die Option auf eine bauliche Ergänzung um einen Saunabereich offengehalten werden. Zu einem „familienfreundlichen Konzept" gehört für die Stadtteilpolitiker, dass alle Alters- und Geschlechtsgruppen im Westbad bedacht werden, etwa mit der Schaffung eines Frauenbadetages sowie der Nutzbarkeit für Menschen mit Handycap. Der Senat und die Bremische Bürgerschaft werden aufgefordert, die nötigen finanziellen Mittel für die Neuplanung bereitzustellen.
In Bremen gebe es „eine katastrophale Zahl an Nichtschwimmern“, argumentierte Beiratsmitglied Christian Gloede (Linke). Dabei sei bekannt, dass Schwimmen überlebenswichtig sein könne. Es sei nicht einzusehen, so Gloede, dass das Westbad auf Kosten eines Bades verkleinert werden solle, das vor allem für den Leistungssport gedacht sei. „Dabei kann nur Leistungssport betreiben, wer vorher Schwimmen gelernt hat."