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Nach dem Blackout in Hannover So ist Bremen auf Stromausfälle vorbereitet

Bremen. Ein Stromausfall hat in Hannover am späten Mittwochabend für einen stadtweiten Blackout gesorgt. 350 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Ist so etwas auch in Bremen denkbar? Wie gut ist die Hansestadt auf einen Stromausfall vorbereitet?
14.07.2011, 16:05 Uhr
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Von Tobias Langenbach

Bremen. Ein Stromausfall hat in Hannover am späten Mittwochabend für einen stadtweiten Blackout gesorgt. Hunderttausende Menschen waren betroffen, 350 Feuerwehrleute rückten aus, um Menschen aus Aufzügen zu befreien und Notstromaggregate an Kliniken und Pflegeheime zu liefern. Ist so etwas auch in Bremen denkbar? Wie gut ist die Hansestadt auf einen Stromausfall vorbereitet?

Der Bremer Energieversorger swb warte zurzeit noch auf mehr Informationen aus Hannover, wie die Netzstörung genau zustande gekommen sei, sagt ein swb-Sprecher auf Nachfrage von WESER-KURIER Online. Ein Eins-zu-Eins Vergleich mit Bremen sei daher momentan schwierig. Generell sieht sich der Energieversorger auf den Ernstfall aber gut vorbereitet: Insgesamt neun Kraftwerksblöcke mit einer Gesamtkapazität von 1000 Megawatt stünden zur Verfügung, um Strom zu produzieren und auch zu liefern, so der Sprecher. Zum Vergleich: In Hannover sind es nach Angaben des dortigen Energieversorgers enercity lediglich vier Kraftwerksblöcke.

Die Bremer Feuerwehr will sich im Falle eines Stromausfalles an feste Abläufe halten: „Erst mal geht es darum, dass wir alle verfügbaren Einsatzkräfte aktivieren und unsere eigene Stromversorgung sicherstellen. Nur so bleiben wir handlungsfähig“, sagt Einsatzleiter Oliver Iden. Rund 1100 Feuerwehrleute sollen dann im Ernstfall auf 19 Stützpunkte der Freiwilligen und sechs Stützpunkte der Berufsfeuerwehr verteilt werden, die mit Notstromaggregaten ausgerüstet sind.

Dem Plan zufolge wird dann ein bis zu 20-köpfiger Krisenstab Prioritäten bei der Einsatzplanung festlegen: Es gehe darum, herauszufinden, wo Menschen ohne Strom in akuter Not und vielleicht sogar in Lebensgefahr sind, sagt Iden. Notstromaggregate an Krankenhäuser liefern, Patienten in andere Krankenhäuser mit Stromversorgung evakuieren oder auch Menschen in Panik aus Aufzügen befreien. Dauert ein Stromausfall länger, kann gegebenenfalls durch leere Akkus schon gar nicht mehr telefoniert werden, sollen Notruf-Stützpunkte in den Feuerwachen eingerichtet werden, damit die Bremer dort jederzeit Hilfe bekommen.

Notstromaggregat im Haus

Damit Patienten im Operationssaal und auf der Intensivstation beatmet werden können und der Pilot beim Anflug die Landebahn sieht, haben Krankenhäuser und Flughäfen im Falle eines Stromausfalls selbst Vorsorge getroffen.

„In unseren vier Krankenhäusern steht jeweils ein großer Notstromgenerator“, sagt Karen Matiszick, Sprecherin der Krankenhaus-Dachgesellschaft Gesundheit Nord. „Die können über Wochen laufen, alle drei Tage muss aber Diesel nachgefüllt werden.“ Zwischengeschaltete Batterien würden außerdem dafür sorgen, dass es beim Übergang von Normal- zu Notstrom nicht zum Spannungsabfall kommt. Laut Matiszick funktionieren alle lebensnotwendigen Geräte wie Beatmungsmaschinen oder Überwachungsgeräte im Operationssaal im Falle eines Stromausfalls problemlos. Patienten würden die Stromnetz-Störung aber durchaus bemerken, da nur die Notbeleuchtung auf Fluren und Zimmern eingeschaltet sei.

Auch am Bremer Flughafen setzt man auf Notstrom. Ein sogenannter Netzersatzgenerator mit einer Leistung von 1,2 Megawatt sorge innerhalb von 15 Sekunden für reibungslosen Übergang von Normal- zu Notstrom. Im Ernstfall könne er wochenlang in Betrieb bleiben, sagt Kruse. Start- und Landebahnbeleuchtung, Rollbänder, Kofferschleusen und die Geräte zum Durchchecken des Handgepäcks würden ohne Probleme laufen, geplante Starts und Landungen sich nicht verzögern.

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