Der Gewinner ist Robertneun, ein Architekturbüro aus Berlin. So hat es am Mittwoch eine sechsköpfige Jury entschieden. Klar ist nun, nach welchen Prinzipien das Sparkassen-Areal am Brill städtebaulich entwickelt werden soll.
Drei Büros hatten sich in einem Wettbewerb darüber Gedanken gemacht, darunter auch Westphal-Architekten aus Bremen. Den Zuschlag bekamen die Berliner; ihr Konzept solle als Grundlage für das Bauleitplanverfahren und die weiteren Gespräche mit den Investoren dienen, schreibt die Sparkasse Bremen in einer Pressemitteilung.
Das Projekt hat nach Angaben der Sparkasse ein Volumen von mindestens 250 Millionen Euro. Stemmen will es die Familie Schapira aus Israel, die in Bremen zusammen mit der Sparkasse früher bereits bei zwei anderen Projekten engagiert war.

So sieht die Idee des Büros Robertneun für den Brill aus. Hier handelt es sich nur um die Anordnung und noch nicht um die Fassade.
Das Votum der Jury war einstimmig. Begründet wird es unter anderem damit, dass die Planer von Robertneun aus den historischen Prägungen der Altstadt ein neues Stück Bremer Innenstadt entwickelt hätten, bei dem die öffentlichen Räume eine besondere Rolle spielten. "Neue Wege sorgen für eine Durchlässigkeit und Verknüpfung mit den benachbarten Vierteln und für neue, attraktive Adressen", wie es in der Mitteilung weiter heißt.
Ein besonderes Merkmal sei das Herausstellen und behutsame Weiterbauen des historischen Sparkassengebäudes. Die Kassenhallen blieben für die Öffentlichkeit zugänglich und damit belebt. Wichtig findet die Jury nach eigener Darstellung außerdem, dass auf der 11.000 Quadratmeter großen Fläche zwei hohe Gebäude entstehen sollen und dass im Mix der Nutzungen das Wohnen einen starken Stellenwert bekommt. "So soll insgesamt der Brückenschlag zwischen Altstadt und Stephaniviertel gelingen."
Senatsbaudirektorin Iris Reuther spricht von einem "Aufbruch" für das lange vernachlässigte Stephaniviertel. Die Architekten von Robertneun hätten ein stimmiges und wegweisendes städtebauliches Konzept abgeliefert. Dirk Kühling, Abteilungsleiter beim Wirtschaftssenator, freut sich über "die Chance für einen kräftigen Impuls zur Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Innenstadt". Und Sparkassen-Vorstand Joachim Döpp hebt hervor, dass durch die Planung ein neues Quartier entstehe, in dem Wohnen, Einkaufen, Arbeiten und Erleben ermöglicht werde.
Die Sparkasse will im Herbst 2020 an die Universität ziehen. Ab dann kann das Quartier am Brill neu entwickelt werden.
Das waren die anderen zwei Entwürfe:

Ein weiterer Entwurf des Büros Westphal Architekten.

Der Entwurf des Architekturbüros Bolles & Wilson.
++ Dieser Artikel wurde um 18 Uhr aktualisiert. Es wurde ein zweites Bild hinzugefügt, auf dem das Modell aus Vogelperspektive zu sehen ist. ++