Sahnetörtchen machen wir jetzt nicht mehr, nur Torten. Die Nachfrage konzentriert sich auf gut haltbare Dinge: Heißwecken und Brioche oder eben Sachen wie Butterkuchen, der direkt nach dem Backen geschnitten und verpackt wird. Dann haben die Kunden ein paar Tage etwas davon. Wirklich Sorgen macht mir aber das Ostergeschäft. Ich habe schon mehrere 1000 Eier-Pralinen produziert. Und dieses Saisongeschäft ist wichtig, denn Januar und Februar sind schwache Monate und die Versicherungen werden abgebucht. Deswegen brauchen wir das Frühjahr mit den Feiertagen.
Aber zurzeit kommen noch einige Kunden. Das ist gut. Bis elf Uhr war ich an diesem Montag selber mit im Verkauf hinter dem Tresen. Sonst bin ich zu der Uhrzeit in der Backstube. Die Menschen sind wirklich sehr diszipliniert und achten alle auf Abstand zueinander. Ein Kunde hat seine Wünsche durch die geöffnete Ladentür von draußen reingerufen.
Ansonsten hat mich vor allem wieder der Papierkrieg beschäftigt. Bei der Bremer Aufbaubank konnte ich direkt beim zweiten Versuch jemanden ans Telefon bekommen, aber leider konnte er mein Problem noch nicht lösen. Bei den Hilfen des Landes und auch der Bundesregierung ist bei den schnellen Zuschüssen für die Selbstständigen und Kleinbetriebe immer eine Grenze von zehn Mitarbeitern definiert. Zählen die Auszubildenden dabei mit? Und sind zehn Vollzeitstellen gemeint oder werden die Köpfe gezählt? Das kann mir offenbar niemand verbindlich beantworten. Die Aussagen dazu von der Politik und der Bank unterscheiden sich. Das läuft alles noch etwas verquer.
Aufgezeichnet von Timo Thalmann .