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Handball-Nationalspieler Bremer Handballspieler ist das Gesicht des Dextra-FM-Cups

Der aus Bremen kommende Handball-Nationalspieler Finn Lemke ist das Gesicht des „Dextra-FM-Cups“, der im August in Bremen stattfindet. „Das hat für mich einen hohen emotionalen Wert“, sagt Lemke.
02.04.2019, 19:12 Uhr
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Bremer Handballspieler ist das Gesicht des Dextra-FM-Cups
Von Frank Büter

Die Nacht war unruhig im Haus der Familie Lemke. Sohnemann Max, gerade acht Monate alt, bekommt seinen ersten Zahn. An erholsamen Schlaf war also nicht zu denken. Für Vater Finn Lemke, selbst zudem noch ein wenig grippegeplagt, war es dennoch Ehrensache, sich morgens frühzeitig auf den Weg von Kassel hinauf nach Bremen zu machen. Schließlich ist der Handball-Nationalspieler ein gebürtiger Bremer – und er ist das Gesicht des „Dextra-FM-Cups“, der am 10. und 11. August mit vier Bundesligisten in Messehalle 7 an der Bürgerweide ausgetragen wird.

Finn Lemke, der in Schwanewede aufgewachsen ist und sich selbst gerne als „Bremen-Norder“ bezeichnet, wirbt mit seinem Gesicht auf den Plakaten für dieses Event. Ein echtes Bremer Gesicht also, mehr geht nicht. Das dachten sich auch die Veranstalter Thomas und Sören Gerster, als sie den MT Melsungen für dieses Turnier gewinnen konnten.

Ein Statement für den Verein

Nach Stationen beim TBV Lemgo (2011 bis 2015) und SC Magdeburg spielt Rückraumhüne Lemke, immerhin stolze 2,10 Meter groß, seit Sommer 2017 für den Männer-Turnverein aus der Nähe von Kassel. Mit seiner Frau Jacqueline und Filius Max ist Finn Lemke inzwischen in Kassel heimisch geworden. Gerade erst hat er seinen ursprünglich bis 2020 laufenden Vertrag vorzeitig um drei weitere Jahre bis 2023 verlängert. Das ist mal ein Statement. Für den Verein. Für den Wohlfühlfaktor des Spielers und der Familie Lemke.

Die Heimat des Abwehrspezialisten aber ist und bleibt Bremen. Finn Lemke hat hier nicht nur seine familiären Wurzeln, er hat auch grün-weißes Blut in seinen Adern. Der 26-Jährige ist bekennender Werder-Fan, seit frühester Kindheit – und Sohn Max nuckelt natürlich auch schon an einem Werder-Schnuller. „Es ist schön, mal wieder hier zu sein, das ist nämlich schon eine Weile her“, sagt Lemke also, als er pünktlich zum anberaumten Pressetermin im Logenbereich des Weserstadions erscheint und seinen Blick durchs weite Rund und über das Grün schweifen lässt.

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Das Thema an diesem Vormittag ist aber nicht König Fußball, sondern die kleine Schwester namens Handball und das wiederbelebte Turnierformat an der Bürgerweide. Ein Turnier mit Format sozusagen. Denn mit Melsungen, Hannover und Göppingen haben drei etablierte und auch ambitionierte Vereine ihre Teilnahme zugesagt. Hinzu kommt der Sensationsaufsteiger Bergischer HC aus Solingen, aktuell immerhin Tabellensiebter. Teams, die allesamt gespickt sind mit Nationalspielern aus dem In- und Ausland.

Einer dieser Nationalspieler ist Finn Lemke. Seinen Durchbruch in der DHB-Auswahl schaffte er im Jahr 2016, da noch in Diensten des ostdeutschen Traditionsklubs SC Magdeburg. Beim SCM hatte Lemke anfänglich zwar sportlich einen schweren Stand, aber er ist in dieser Zeit als Persönlichkeit enorm gereift. „Magdeburg hat mich in meiner Entwicklung sehr vorangebracht“, sagt Lemke. Vor allem habe er dort von seinem Trainer Bennet Wiegert den „absoluten Siegeswillen“ eingeimpft bekommen.

Deutschland als Titelverteidiger

Unvergessen sind denn auch die Bilder von der Europameisterschaft im Januar 2016, als Lemke seine Nationalmannschaftskameraden vor den Partien lautstark eintrichterte: „Heute kann uns keiner schlagen! Heute ist unser Tag!“ Trotz seiner da erst 23 Jahre war Lemke beim EM-Triumph bereits ein echter Führungsspieler. Und quasi als Sahnehäubchen obendrauf gab's in dem Jahr zudem noch die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Rio.

Im nächsten Jahr steht nun wieder eine EM an, mit Deutschland als Titelverteidiger. Und dann ist da ja auch Tokio 2020. „Ich hoffe, dass ich wieder ein Teil davon bin“, sagt Finn Lemke. Zu den Olympischen Spielen in Japan sagt er aber auch, das es bis dahin noch ganz weit hin sei. Lemkes Ziele sind kurzfristiger gesteckt. Mit Melsungen kämpft er aktuell noch um die Qualifikation für den europäischen EHF-Pokal.

Und dann gilt es für ihn, sich mit Melsungen gut auf die neue Saison vorzubereiten. Unter anderem in Bremen. Bei einem Turnier, dass es in dieser Art und auf diesem Niveau sonst nicht gibt, sagt Lemke. Er freut sich darauf. Er hofft, dass Weggefährten aus Jugendzeiten in der Halle sein werden, alte Gegenspieler. Dazu seine Eltern und seine Großeltern. „Das hat für mich einen hohen emotionalen Wert“, sagt Finn Lemke.

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