In der Neuauflage des letztjährigen Lotto-Pokal-Finales ging es diesmal einseitig zu: Die Fußballer des Regionalligisten Bremer SV zogen dank eines 4:0 (3:0)-Erfolgs bei der Leher TS ins Viertelfinale des Wettbewerbs ein. Von einer lange ausgeglichenen Partie wie beim 1:0-Endspielsieg konnte also keine Rede sein. Dabei war der BSV in diesem Spiel auf einen Gegner getroffen, der über eine ähnliche Spielanlage wie er selbst verfügt. Wie der Regionalligist ist auch die LTS dafür bekannt, auf eine kompakte Defensive und ein schnelles Umschaltspiel zu setzen. „Die werden unser Spiel spielen“, hatte Malte Seemann vor der Partie vermutet.
Der Keeper gab in dieser Partie nach einer mehrwöchigen Krankheitspause sein Comeback. Seine Prognose trat ein, und deshalb war mit der Reaktion des BSV eine spannende Frage verbunden: Wie würde das Team damit umgehen, wenn es mal wieder in der Favoritenrolle antritt und selbst das Spiel machen muss? Die Antwort: Der BSV lieferte und gab sich keine Blöße. „Der Bremer SV ist spielerisch klar überlegen und tritt routiniert auf“, meinte Willi Zander bereits zur Pause. Der ehemalige Verbandssportlehrer ist Vorstandsmitglied der LTS und hatte mitansehen müssen, wie die Strategie des Bremen-Ligisten ziemlich früh über den Haufen geworfen wurde: Nach dem Treffer von Lamine Diop musste der Gastgeber seine Defensive lockern und den Weg zum Tor suchen (13.).
Das misslang allerdings auf der ganzen Linie, denn noch vor der Pause stellten Nikky Goguadze (33./Foulelfmeter) und erneut Diop (40.) den Pausenstand her. Da half es der LTS wenig, dass sie sehr einsatzfreudig war: Sie fand zu selten in die Zweikämpfe gegen einen Gegner, der seine Räume sehr effektiv nutzte. „Der Bremer SV spielt mit mehr Tempo“, so Zander. Seine Prognose für die zweite Halbzeit: „Sie werden das jetzt runterspielen, da brennt nichts mehr an.“ Der Experte lag richtig: Nach dem Wechsel bemühte sich die LTS zwar weiterhin, aber es reichte auch in diesem Spielabschnitt nicht zu einem Treffer. Der BSV kontrollierte das Geschehen, und Lamine Diop machte mit einem weiteren Treffer den Dreierpack perfekt (66.). „Das ist auch in der Höhe verdient“, fand Willi Zander. Und Malte Seemann meinte nach dem eher einseitigen Spiel: „Es war perfekt, um wieder reinzukommen.“