Sebastian Kmiec wusste schon länger, dass er in der neuen Saison nicht mehr Trainer des Bremer SV sein wird. Die Vereinslegende, er war Spieler, Kapitän, Co-Trainer und Cheftrainer, möchte in Zukunft eine neue Herausforderung annehmen. Schon bei der letzten Vertragsverlängerung mit seinem Verein vor dieser Saison sei klar gewesen, dass es danach nicht weitergehen würde, so Kmiec. Nach dem verlorenen Pokalfinale gegen Hemelingen und dem damit verpassten Einzug in die Hauptrunde des DFB-Pokals wollte Kmiec die Nachricht dann nicht mehr für sich behalten. „Ich wollte jetzt, dass es endlich raus ist“, erklärte der scheidende Trainer nach dem Abpfiff des Finales. Die ganze Saison hatte er sich nichts anmerken lassen, was schwierig war. Kmiec: „Aber ich wollte kein Alibi liefern und nicht von unserem Kernthema in der Regionalliga ablenken.“ Bei jeder Niederlage hätte es sonst vielleicht geheißen: Klappt das noch mit dem Trainer?
Die logische Antwort auf diese Frage würde lauten: Wenn es mit einem klappt beim Bremer SV, dann mit Kmiec. Er verkörpert im besten Sinne die DNA dieses Vereins und war stets ein sympathischer Verkäufer seines Klubs nach draußen. „Ich habe dem BSV vieles zu verdanken. Daher tut es mir besonders weh, dass ich mich nicht mit dem Pokalsieg verabschieden konnte. Ich hätte dem Verein gerne noch etwas mitgegeben“, sagte Kmiec, „leider hat das nicht funktioniert. Es läuft halt nicht immer wie in einem Märchen." So gebe es kein Happyend, damit müsse er nun leben und umgehen. In Zukunft will und wird er eine neue Herausforderung annehmen. Zunächst aber geht er davon aus, im Sommer zum ersten Mal seit langer Zeit Urlaub zu haben.
Ob sein Bremer SV in der Regionalliga bleibt, ist offen. Nur wenn Havelse in den Aufstiegsspielen in die 3. Liga hochgeht, bleibt der BSV drin. Sonst geht es runter in die Bremen-Liga. Unabhängig davon wusste Kmiec, dass er nicht ewig als Cheftrainer dabei sein würde. Er sagt es so: „Bei meiner Unterschrift unter den Trainervertrag war klar, dass meine längste Zeit beim BSV hinter mir liegt.“ Kmiec war seit Juli 2023 Cheftrainer des Vereins in der Regionalliga.
Neuer Trainer steht noch nicht fest
Der sportliche Leiter Ralf Voigt bestätigte, dass man hinter den Kulissen schon länger Klarheit darüber hatte. Dass es nach dem Pokalfinale bekannt wurde, schien jedoch überraschend. Voigt wollte die Personalie Kmiec noch nicht näher kommentieren, ließ aber durchblicken, dass ein neuer Trainer noch nicht feststehe. Dieser dürfte auch von der Spielklasse abhängen.
Während Kmiec nach zwei Jahren des Abstiegskampfes regenerieren und reflektieren möchte, bevor er sich in einem neuen Umfeld beweisen möchte, geht es für den Bremer SV um mehr. Ohne die Einnahmen aus dem DFB-Pokal klafft eine erhebliche finanzielle Lücke. „Es wird trotzdem bei uns weitergehen“, betont Voigt, man müsse das nötige Geld nun eben anders auftreiben. Voigt: „Und auch wenn wir runtergehen sollten, werden wir eine Mannschaft zusammenstellen, die auf jeden Fall gut ist.“