Zum ultimativen Abschied vom Galopprennsport auf der Rennbahn in der Vahr will der Bremer Rennverein am Karfreitag mit einem Großkampftag in sieben Flach- und einem Jagdrennen 69 startende Pferde präsentieren. Erster Start ist um 11.10 Uhr, doch lohnt sich rechtzeitiges Kommen, da die ersten 1111 Besucher einen Schokoladen-Schmunzelhasen erhalten. Da am Karfreitag nur in Bremen Galopprennen stattfinden, kommen alle namhaften Jockeys in die Bremer Vahr, wo auch für die Kinder noch einmal ein buntes Programm zum Mitmachen zusammengestellt wird.
Das Hauptrennen des Tages, "Acatenango-Derby-Trial", wird um 14.15 Uhr gestartet, ist mit 10 000 Euro dotiert und führt über eine Distanz von 2200 Metern. Fünf dreijährige noch sieglose Pferde kommen an den Ablauf. Favorit ist der von Peter Schiergen in Köln trainierte Hengst Foxboro, im Besitz von Klaus Allofs und dem Gestüt Fährhof. Bei zwei Starts war der Hengst auch zweimal Zweiter. Nun soll es mit Top-Jockey Andrasch Starke zum Sieg reichen.
Starke war beim Galoppauftakt in Düsseldorf am vergangenen Sonntag mit den Pferden Albertville und Ossline jeweils Sieger. Der hartnäckigste Gegner könnte der Hengst Arcado aus dem Gestüt Röttgen sein, den der Kölner Trainer Markus Klug mit Jockey Martin Seidl aufbietet. Arcado war dreimal am Start und dabei zweimal platziert.
Ein besonderer Tag für Pedroza
Der Publikumsliebling und Klasse-Jockey Eduardo Pedroza (43) wird eigens aus den Emiraten eingeflogen, wo er in Doha und Katar 28 Rennen gewinnen konnte. "In Bremen habe ich meine Karriere begonnen. Nun will ich beim letzten Renntag auch dabei sein", sagt der Panamese, der am Trainingsstall von Andreas Wöhler in Ravensberg Stalljockey ist. Pedroza sitzt im Hauptrennen auf dem Debütanten Love Supreme, den Wöhler für den Rennstall Unia Racing trainiert. Für den Rennstall Winterhude soll der von Sascha Smrczek trainierte Capone mit Jockey Bayarsaikhan Ganbat sein Glück versuchen, und als Fünfter im Bunde wird sich Jockey Jozef Bojko mit dem Debütanten Kitten's Music aus dem Trainingsstall von Freiherr von der Recke vorstellen.
Das Programm auf dem grünen Geläuf beginnt mit einem Verkaufsrennen. Sieben Kandidaten stehen zum Verkauf. Der Sieger könnte aus Berlin kommen. Wellensturm, von Roland Dzubasz in Hoppegarten trainiert, hat bei 13 Starts einen Sieg und vier Platzierungen geschafft. Im zweiten Rennen darf man auf den von Günter Lentz in Mahndorf trainierten Wallach Amparo gespannt sein, der zuletzt in Düsseldorf in einem Riesenfeld guter Vierter wurde. Wenn er in der Vahr erneut mit Francesco Ladu aufgeboten wird, sollte man ein Auge auf ihn werfen.
Im dritten Rennen sind die Pferde Absolute Amy, Novacovic und Fazendas Girl zu beachten. Auch die Bremer Pferde Karibana mit Lili Marie Engels und Limari mit Lena Mattes könnten über die Meilendistanz um Sieg und Platz ein Wörtchen mitreden. Im Ausgleich III über 1600 Meter dürfte der von Peter Schiergen trainierte High Flight gegen Baby Love, Dark Forrest und Stuck eine Hauptrolle spielen. Der Wallach Stuck kommt aus dem Quartier von Maria Nienstädt. Er hat bei bisher 31 Starts drei Siege und acht Platzierungen auf seinem Konto. "Er ist gut drauf", sagt Heinrich Nienstädt aus Emtinghausen, mit 86 Jahren ältester Züchter, Rennstallbesitzer und Besitzertrainer aus Norddeutschland.
Im fünften Rennen, einem langen Ausgleich IV über 2200 Meter, laufen 14 Pferde. Trainerin Elfi Schnakenberg aus Blender-Jerusalem vertraut auf die Stute Akyana, die Rene Kück aus Lilienthal gehört und für die Jagdrennen vorbereitet wird. Angel Adventure hat Derbysiegreiter Maxim Pecheur im Sattel, der in Düsseldorf das Hauptrennen gewann und auch einen Tag später im schweizerischen Avenches punktete.
Da ein Jagdrennen über Sprünge auf der Diagonalbahn derzeit nicht möglich ist, wird es über 3200 Meter auf der Flachbahn gelaufen. Rosenkönig mit Selina Ehm, Interior Minister mit Sonja Daroszewski und Wutzelmann mit Miguel Lopez sind in die engere Favoritenwahl zu nehmen. Unter dem Titel "Halali-Rennen" geht das Rennen über 2200 Meter mit sechs Startern über die Bühne. Der Sieger knipst das Licht auf der Bremer Traditionsrennbahn endgültig aus. Die besten Chancen haben Ilona Blume's Irrwisch mit Jaromir Safar, Aesculaps Debütanten Iou mit Andreas Helfenbein sowie Andreas Boltes Schützling Dialekt mit Rene Piechulek, der am 14. Februar in Dortmund zum ersten Sieg kam.
Vorhersagen
1. Rennen: Wellensturm - Bearheart - Irish Velley
2. Rennen: Amparo - Awjab - Praise
3. Rennen: Absolute Amy - Orkanos - Limari
4. Rennen: High Flight - Stuck - Dark Forrest
5. Rennen: Zindai - Turfsonne - Van Venture
6. Rennen: Foxboro - Arcado - Love Supreme
7. Rennen: Interior Minister - Rosenkönig - Wutzelmann
8. Rennen: Dialekt - Irwisch - Iou